Ein literarischer Höhepunkt jagt den nächsten: Erst kürzlich fand in Erlangen das Poetenfest statt, nun geht es gleich in die nächste Runde – und das mit einem ausgefallenen Konzept. Das junge Literatur-Festival book:ed hat als Location das nächstgelegene Wohnzimmer etabliert. Zugegeben – eine ungewöhnliche Vorstellung, die den Besucher:innen allerdings gefällt. Zum nunmehr vierten Mal präsentieren sich sechs ausgewählter Erlanger Privatwohnungen als exklusive Location für Literatur. Unter dem Motto „Arcade“ dürfen Besucher:innen am 8. und 9. November die literarische Welt in heimeliger Atmosphäre erkunden.
Als „einzigartige literarische WG-Party“ bezeichnet sich das Festival, und Programmgestalter Philip Krömer betont die familiäre und besondere Atmosphäre: „book:ed ist wie ein Klassentreffen, bei dem sich Leute wiedersehen, die sich noch gar nicht kennen. Die Liebe zu Literatur und Musik verbindet sie. Dafür braucht es die richtigen Acts. Wenn ich am Programm herumfeile, suche ich solche, die aus dem Rahmen fallen und etwas Verrücktes oder Ausgefallenes zu erzählen haben, von dem ich noch nie gehört habe. Darum geht es doch in der Kunst.“
Das scheint im diesjährigen Programm auch wieder gelungen zu sein – fünf Lese-Duos und ein Solo-Act werden begleitet von Live-Musik, darunter Robert Bobbsen, Fat Like Buddha oder Romie. Letztes Jahr war der frisch gekürte Buchpreisträger Tonio Schachinger (Echtzeitalter) zu sehen, dieses Jahr gibt es zwei Kandidat:innen: Ruth-Maria Thomas und Franz Friedrich stellen ihre nominierten Romane „Die schönste Version“ bzw. „Die Passagierin“ vor. Weitere Highlights bestehen aus Sven Pfizenmaier und Cordula Simon, Stephanie Mehnert, die aus ihrem Debütroman „Das Flimmern kleiner Lichter“ liest, und aus den Netz-Celebrities Sina Scherzant und Maximilian Lorenz, die zeigen, dass sie Literatur auf Bestseller-Niveau schreiben. Ebenfalls mit von der Partie: Thorsten Nagelschmidt, Autor mehrerer Erfolgsromane und langjähriger Muff-Potter-Sänger, mit seinem neuen Buch „Soledad“. Freuen kann sich das Publikum außerdem noch auf Finn Job und Cemile Sahin sowie auf Zara Zerbe mit ihrem prämierten Roman „Phytopia Plus“, der SciFi als Antwort auf die Krisen unserer Gegenwart zeigt.
Felix Kaden, der für die Organisation zuständig ist, über das Motto „Arcade“: „Lesen und Zocken steht für uns nicht in Konkurrenz. Am Ende zählen immer die Geschichten. Ob man sie jetzt in einem Roman liest oder auf dem Nintendo durchspielt.“
Karten sind ausschließlich im Vorverkauf an der E-Werk-Kasse bzw. online erhältlich, der Preis rangiert zwischen 6 und 12 Euro. Weitere Informationen und das komplette Festivalprogramm gibt es unter www.booked-festival.de/