Familie kann man sich nicht aussuchen. Das gilt auch für das daran geknüpfte Gefühlsgeflecht, das ebenso elementar wie prägend ist und das sich im Laufe eines Lebens wandelt. Im Fokus der Ausstellung „Close to you“ steht die künstlerische Auseinandersetzung mit den eigenen Familienmitgliedern und damit verbundenen Aspekten wie Zuneigung, Empathie, Nähe und Distanz, Anwesenheit und Abwesenheit. Das trifft auch auf die in der Ausstellung „Close to you“ versammelten Werke und Werkgruppen zu, in denen die beteiligten Künstler:innen ihren Blick auf grundlegende soziale Beziehungen richten. Auf ganz unterschiedliche Weise widmen sie sich in den gezeigten Arbeiten ihrem familiären Umfeld.
Joëlle Dubois (Gent/Belgien) zeigt eine Auswahl aus ihrem Bilderzyklus „Forget me not“, in dem sie sich mit der Alzheimererkrankung ihrer Mutter auseinandersetzt. Aneta Grzeszykowska (Warschau/Polen), zeigt eine Auswahl ihrer Serie „Mama“, ein 50-teiliger Zyklus von Schwarzweiß- und Farbfotografien. Hierfür ließ sie ein lebensechtes Silikondouble von sich anfertigen, mit dem ihre kleine Tochter einen ganzen Tag lang in ganz verschiedenen Situationen agierte. Kasia und Olaf Prusik-Lutz (Nürnberg) greifen in ihrer Malerei und Objektkunst meist das Naheliegende, sie stetig Umgebende auf. So verewigen sie in ihren Bildern wiederkehrend auch die eigenen Kinder. Der Künstler und Fotograf Olaf Unverzart (München) begleitete seine Großmutter 2016 in ihrem 100sten Lebensjahr. Die bei den regelmäßigen Besuchen entstandenen Fotografien sind ein berührendes Zeugnis des Vertrauens zwischen Enkel und Großmutter. Sie erschienen in einer Publikation mit dem Titel „HUNDERT“. Neben einer Auswahl von Prints aus der Publikation ist eine weitere Arbeit zu sehen, in deren Zentrum das betagte Familienmitglied steht.
Die Ausstellung „Close to you“ ist noch bis zum 30. Juni 2024 in der „kunst galerie fürth“, Königsplatz 1, 90762 Fürth zu sehen. Alle wichtigen Informationen findet man im Netz unter www.kunst-galerie-fuerth.de.