Konflikte, Krisen, Spaltungen, Polarisierungen in Politik und Gesellschaft: die Zeiten sind so unruhig wie seit vielen Jahren nicht. Anlass für den KulturPackt für Schweinfurt, diesen Zustand aufzugreifen und ein großes neues Ausstellungsprojekt unter dem Titel „Grenzüberschreitungen“ durchzuführen. Grundlage ist die Beobachtung, dass in allen Fällen des Unfriedens Grenzüberschreitungen stattfinden, sowohl im konkreten Fall der Verletzung von Ländergrenzen als auch bei Verletzungen der Würde des Einzelnen. Die Ausstellung soll sich sowohl auf das globale Konfliktgeschehen als auch auf die innergesellschaftliche Zerrissenheit in Bezug auf Migration, soziale Ungerechtigkeit, Rassismus und das Auseinanderdriften der politischen Lager beziehen.
127 Kunstschaffende aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland von Frankreich bis zur Ukraine bewarben sich für dieses Projekt, von denen eine Jury zwanzig ausgewählt hat. Mathias Wiedemann (Kulturredaktion Mainpost), Frau Dr. Weimar (Kunsthalle Schweinfurt) sowie Dierk Berthel (Berufsverband Bildender Künstler) unterstützten die Arbeitsgruppe bei der Entscheidung, welche der vielen Aspekte dieses Themas gezeigt werden. So beziehen sich einige Arbeiten konkret auf die kriegerischen Grenzüberschreitungen zwischen zwei Ländern. Andere finden in symbolhaften Bildern und Videos ihren Ausdruck, wieder andere nehmen Bezug auf ein mythologisches oder historisches Genre. Bereits die biografischen Bezüge der KünstlerInnen und Künstler aus Deutschland und mehreren europäischen Ländern lassen grenzüberschreitende Erlebnisse vermuten.
Ausstellungsort wird passenderweise der Spitalseebunker sein, ein Hochbunker aus dem 2. Weltkrieg in Schweinfurts Innenstadt. Vom 28. Juni bis zum 21. Juli 2024 zeigt der KulturPackt an diesem für die Stadt schicksalträchtigen Ort die Arbeiten und Konzepte der ausgewählten 20 Künstler und Künstlerinnen. Die Ausstellung ist enorm vielfältig, zeigt raumgreifende Installationen, klassische Malerei, Videoarbeiten, Bildhauerei, Siebdrucke und Objektkunst. Der Eintritt ist frei!
Während der Ausstellungsdauer ist ein Rahmenprogramm zum Thema geplant mit einem Kurzfilmabend, einer Lesung, einem Vortrag sowie einem Konzert. Genaue Daten und Öffnungszeiten dazu gibt es in der Tagespresse oder unter www.kulturpackt.de.