Stellen sie sich vor, einer der größten deutschen Komponisten hat Geburtstag und keiner bemerkt es so richtig. Zumindest könnte man den Eindruck gewinnen, wenn es um Johann Sebastian Bach geht. Der am 31. März 1685 in Eisenach geborene Komponist war zu seinen Lebzeiten wohl eher als Orgel- und Klaviervirtuose bekannt, seine eigentliche Leidenschaft, das Komponieren, war seinerzeit nur wenigen Kennern der Musikszene geläufig. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass diese Kompositionen nach seinem Tod im Jahr 1750 zunächst Jahrzehnte in Vergessenheit gerieten, bevor mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion im Jahre 1829 eine Bach-Renaissance einsetzte, die bis heute anhält. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Werke Johann Sebastian Bachs aus dem weltweiten Repertoire der klassischen Musik einfach nicht mehr wegzudenken.
Was sonst nur in Eisenach, Weimar, Anhalt-Köthen und Leipzig passiert, soll heuer auch in Bamberg geschehen. Der Geburtstag dieses großen, musikalischen Meisters, soll mit einem Konzert gefeiert, nein eigentlich gewürdigt werden. Dabei ist die Aufführung so angelegt, dass Bach nicht nur als „genialer Kontrapunktiker“ zu Wort kommt, sondern genauso als überschäumender Virtuose, tiefsinniger Mystiker und natürlich Kenner der barocken Musikwelt. Also nicht einfach nur ein „Bach“, sondern ein instrumentaler Hörgenuss der eher seltenen Art.
Zusammengefunden für dieses Konzert, das am 21. März um 20.00 Uhr (also direkt an Bachs Geburtstag) in der Johanniskapelle am Oberen Stephansberg in Bamberg stattfindet, haben sich der ehemalige Bamberger Symphoniker und Gründer des Bamberger Streichquartetts, Karlheinz Busch (Violoncello) sowie der aus dem fränkischen Wunsiedel stammende, ehemalige Konzertmeister des Symphonischen Orchesters Berlin, Prof. Walter Forchert (Violine). Forchert gilt als ausgemachter „Bach-Spezialist“ und war unter anderen maßgeblich an der Gesamteinspielung der Bach-Kantaten durch Hellmuth Rilling beteiligt.
Man darf sich also auf einen Abend der Extraklasse freuen. Karten sind im Vorverkauf unter www.bvd-ticket.de und an der Einlasskasse erhältlich. Jetzt fragen wir uns nur noch, wieso wir ausgerechnet den 331. Geburtstag feiern.
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Walter Forchert, Foto © Pressefoto