Mit gleich zwei Ausstellungen wartet das Museum im Kulturspeicher in Würzburg zurzeit auf. „The Voids“ und „One Day in Your Life“ werden gleich zwei Fotoexhibitionen gezeigt in denen so allgegenwärtige Themen wie Migration, Flüchtlingspolitik und -alltag aber auch das Leben von Nachkommen ehemaliger Migranten in den Mittelpunkt gestellt wird.
Vom 30. März bis zum 12. Mai 2019 werden die Arbeitsergebnisse der „Dokumentarfotografie Förderpreise 11“ gezeigt. Mit der Ausstellung kommen methodisch vielfältige Arbeiten einer jungen Generation von Fotograf*innen nach Würzburg, die sich mit der politischen und sozialen Verfasstheit unserer Welt auseinandersetzen. Die Multimediainstallationen, Filmprojekte und Porträtserien von Susanne Hefti, Alina Schmuch und ihrer Projektpartnerin Franca Scholz, Andrzej Steinbach und Malte Wandel beschäftigen sich mit drängenden Fragen unserer Zeit. Die Dokumentarfotografie Förderpreise werden seit 1994 ausgelobt und gelten als der bedeutendste Nachwuchspreis für Dokumentarfotografie in Deutschland. Gefördert werden die Ausarbeitung und Realisierung des bei der Bewerbung eingereichten Vorhabens. Die Preisträger/innen haben hierfür ein Jahr Zeit. Die während der Förderung entstandenen Arbeiten werden anschließend in einer Wanderausstellung gezeigt. Bisher wurden Arbeitsstipendien an 48 junge Fotografen/innen von 18 verschiedenen deutschen Hochschulen und Akademien vergeben. Die im Rahmen der Förderpreise 11 entstandenen Arbeiten stammen aus dem Jahr 2015.
Die Ergebnisse eines sehr interessanten Schüler*innen Projekts der Jakob-Stoll-Realschule, der Wolffskeel-Realschule und der Kunstvermittlung im Museum im Kulturspeicher präsentiert die zweite Ausstellung „One Day in Your Life“. Bei diesem Projekt ging es um die Frage, ob sich Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung, die in der gleichen Stadt wohnen und sogar die gleiche Schule besuchen, eigentlich wirklich kennen lernen. Dazu begleiteten sich je zwei Jugendliche mit der Kamera ihres Smartphones einen Tag lang von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr in ihrem Alltag. Jede Stunde entstanden so mehrere Fotos. Von diesen wählten sie gemeinsam eines pro Stunde aus. Dieses wird in der Ausstellung gezeigt, ergänzt durch Fotos von Jugendlichen aus der schwedischen Partnerstadt Umeå, die nach der gleichen Idee entstanden. Bei den Fotos werden aus Gründen des Datenschutzes allerdings hauptsächlich Orte und Gegenstände gezeigt, Gesichter wurden bewusst ausgespart.
„The Voids“ und „One Day in Your Life“ sind zu sehen vom 30. März bis zum 12. Mai 2019.
Copyright Foto: 12.00 Uhr Einkaufen, Foto SchülerIn des Projektes © MiK