„Verliebt in Italien?“, fragen plakativ die neuen Werbemittel des „Museum Otto Schäfer“. Und viele können das sicher bejahen: Ob Pizza, Pasta, Rotwein, die Architektur, Geschichte oder Musik – Italien ist geradezu ein Sehnsuchtsort. Das Museum spürt in seiner neuen Ausstellung nun anhand individueller Reisebiografien von Künstlern, Literaten und Kunstwissenschaftlern nach, wie die historischen Wurzeln dieser Verbundenheit aussehen. Der Sonderschau, die unter anderem mit prominenten Namen wie „Dürer“, „Winckelmann“, „Goethe“ oder „Grimm“ besetzt ist, geht es vor allem darum, die unterschiedlichen Absichten und Ziele darzustellen, die die Charaktere der Ausstellung hatten, um nach Italien zu reisen. So erklärt der Museumsleiter Jan Soldin das Konzept. Den Startpunkt bildet mit „Dürer“ die Renaissance, als auch nördlich der Alpen die Ideale der griechischen und römischen Antike wiederentdeckt und neu geschätzt wurden. Über die Entdeckung Pompejis, die einen neuen Italien-Hype auslöste, reichen die Exponate bis hin zu romantischen Reiseskizzen, etwa von Ludwig Emil Grimm, dem wohl Unbekannteren unter den Grimm’schen Gebrüdern.
Stets soll auch ein Ausblick in die Gegenwart gewagt werden, um die historischen Reisen einschätzen und daraus selbst etwas mitnehmen zu können. Für neue Ideen holte sich das Museum Unterstützung von der jungen Kuratorin Katja Hock, die das Projekt mit konzipiert: „Beim Reisen sind wir empfänglich für Neues. Wir erleben hier Seherfahrungen, die uns durch die Tristesse des Alltags tragen, vor ihr fliehen lassen oder uns sogar für immer prägen. Dass eine Reise nicht immer ein Ziel haben muss, sogar das Reisen an sich Ziel genug ist, wird dann an den ausgewählten Biografien deutlich.“
Die Ausstellung „Verliebt in Italien? Kunst:Reisen von Dürer bis Goethe“ ist noch bis zum 15. September 2024 im „Museum Otto Schäfer“, Judithstraße 16, 97422 Schweinfurt zu sehen. Alle wichtigen Informationen findet man unter www.museumottoschaefer.de.