Nachdem die Macher des Theatersommers im letzten Jahr ein Rekord bei den Zuschauerzahlen verkünden durften (immerhin kamen fast 20.000 Besucher zu den Oberfrankenweit verstreuten Vorstellungen) kann man sicher sein, dass die Truppe um Intendant Jan Burdinski und den 1. Vorsitzenden Bernd Matthes auch für 2017 ein Programm der Extraklasse zusammengestellt hat. In insgesamt sieben Kategorien sind die Inszenierungen beim Theatersommer unterteilt, vom „Feinen Kammerspiel“ über „Schauspiel & Komödie“ bis hin zum „Kulinarischen Theater“, der Bogen der sich hierbei thematisch über die Theaterlandschaft spannt, reicht sehr weit. Allerdings verliert das mittlerweile mehr als 50-köpfige Team des Fränkischen Theatersommers bei den insgesamt 150 Auftritten hierbei nie die Qualität der einzelnen Aufführung aus den Augen, egal ob es an insgesamt 63 Spielstätten (davon 51 in Oberfranken) den Musical-Klassiker „Cabaret“, das Kammerspiel „Judas“ oder auch „Adieu, Herr Muffin“ aus der Kindertheaterreihe auf die Bühne bringt.
Natürlich darf 2017 auch das Thema „Martin Luther“ im Programm des Fränkischen Theatersommers nicht fehlen, allerdings in einer Spiegelung mit seinem knapp 450 Jahre später geborenen, amerikanischen Namensvetter, Martin Luther King jun.. In einer Zusammenarbeit zwischen dem Dekanat Pegnitz und dem Theatersommer ist ein Format entstanden, das es bereits schaffte seine Zuschauer und -hörer mitzureißen und die Theaterkritik zu begeistern. „Zwei Provokateure der Wahrheit, zwei leidenschaftliche Verkünder menschlicher Freiheiten, jeder auf seine Weise ein Prophet und großer Prediger, zeitlich und kontinental weit voneinander entfernt, geistig miteinander verwandt und einander nah, stimmen in vielen ihrer Botschaften überein und unterscheiden sich dennoch in Fragen, die für unsere heutige Welt überlebenswichtig sind: In Fragen zu Toleranz und Gewalt.“ So beschreiben die Macher die beiden Charaktere, die dieses Stück als Sprach- und Musikperfomance auf die Bühne bringen.
Und spätestens dann, wenn der Theatersommer mit seinem mittlerweile legendären Thespis-Karren unterwegs ist, ist auch der Zuschauer gut beraten, wenn er bei der Anfahrt ein Navigationssystem oder wenigstens eine regionale Straßenkarte im Fahrzeug hat. Denn manchmal liegen die intimen Spielorte, die sich die Verantwortlichen für ihre Darbietungen aussuchen, recht versteckt in der Landschaft. Dafür wird man auf seinem (An)reiseweg allerdings auch mit einem Blick auf malerische Landschaften und großartige Baudenkmäler entlohnt.
Fotocredits:
Lucas - Maler zu Wittenberg, Foto © Andreas Harbach
Sternenhände am blauen Klavier, Foto © baona
„Adieu, Herr Muffin“, Foto © Pressefoto