Metropolitan

Qin Shi Huang Di und seine Terrakottakrieger

Eine über 2000 Jahre alte Streitmacht gastiert vom 12. Dezember bis zum 3. April in Nürnberg

veröffentlicht am 11.12.2015 | Lesezeit: ca. 4 Min.

Gestern hatten wir die Gelegenheit, noch bevor der vermutlich große Besucherandrang losgeht, einen ersten Blick in die neueste Wanderausstellung des Passauer Kulturveranstalters Oliver Forster zu werfen, "DIE TERRAKOTTAARMEE & DAS VERMÄCHTNIS DES EWIGEN KAISERS", die vom 12. Dezember bis zum 3. April in Nürnberg in der Halle 20 AUF AEG zu sehen sein wird.

Was 2013 auf dem Quelle-Areal mit "Tutanchamun - Sein Grab und seine Schätze" begann und mit "Da Vinci - Das Genie" und "Körperwelten" fortgeführt wurde, wird nun vollends zur Erfolgsgeschichte. Der Grund, warum sich die Initiatoren dieser Ausstellung die Terrakottaarmee als Thema ausgesucht haben, liegt wohl in der Faszination, die die riesige Grabanlage des 1. Chinesischen Kaisers und insbesondere die zu seinem Schutz bereitsgestellten Krieger aus Ton ausübten. Im Frankfurter Palmengarten wurde diese imposante Wanderausstellung erstmalig am 24. August 2002, also vor mehr als 13 Jahren, gezeigt und seitdem tourt sie durch ganz Europa. Mittlerweile haben mehr als 1 Million Besucher die ca. 150 lebensgroßen Figuren und acht original großen Pferde bewundert, die im Übrigen, wie die ca. 1.000 anderen, kleineren Figuren auch, nach exakt überlieferten Rezepturen in uralten Öfen direkt in Xi'an hergestellt wurden.

Aber natürlich ist die eigentliche Geschichte der Terrakottaarmee und deren Wiederentdeckung weitaus beeindruckender als die Herstellung der Repliken, auch wenn deren Authentizität an sich schon bewundernswert ist. Vor über 2000 Jahren gelingt es Qin Shi Huang Di, der bereits mit 13 Jahren über das Königreich Qin herrscht, die Vorherrschaft über das ganze Land zu gewinnen und wird damit zum ersten Kaiser von China. Dieser Moment gilt heute als die Geburtsstunde des uns bekannten "Reichs der Mitte". Direkt nach seinem Herrschaftsantritt beginnt er auch schon mit dem Bau der riesigen Grabanlage, deren Gesamtausmaße sich immerhin über 56 km² erstrecken und bei deren Erstellung mehr Arbeitskräfte und Geld verbraucht wurden als beim Bau der Cheops-Pyramide. Über 700.000 Menschen schufen unter der Erde ein Spiegelbild des kaiserlichen Lebens. Ein Palast, ein Jagdrevier, Diener, Konkubinen, Pferde und Wagen, egal was der Kaiser im wirklichen Leben besaß, das gab es nun auch in seiner Grabanlage. Natürlich auch seine Armee, die aus über 8.000 lebensgroßen Kriegern bestand.

Nur durch Zufall entdeckten zwei Bauern 1974 Überreste eines Terrakottakriegers und waren auch noch schlau genug, diesen Fund einem Archäologen zu zeigen. Testbohrungen förderten schließlich das Ergebnis zutage, eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts. Seit 1987 schon ist die Grabanlage des Ewigen Kaisers UNESCO-Weltkulturerbe und bis heute ist gerade mal ein Viertel der gesamten Anlage freigelegt.

In der Ausstellung können Besucher die Geschichte dieses grandiosen Weltkulturerbes mit eigenen Augen erleben und sich zurückversetzen lassen in die Zeit von Qin Shi Huang Di, des ersten Kaisers von China.

DIE TERRAKOTTAARMEE & DAS VERMÄCHTNIS DES EWIGEN KAISERS

12. Dezember 2015 bis 3. April 2016

AUF AEG / Halle 20, Muggenhofer Straße 135, 90429 Nürnberg

Öffnungszeiten: Mittwoch - Sonntag 10:00 - 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr), in den Schulferien täglich 10:00 - 18:00 Uhr

Die Ausstellung ist an folgenden Tagen geschlossen: 24. / 25. / 31.12.2015 und am 01.01.2016

Weitere Informationen im Netz unter www.terrakottaarmee.de

Copyright Fotos: © 2mcon Bamberg

Ähnliche Artikel: