Mixtur

Max-Reger-Jubiläum

Ein reges Musikleben

veröffentlicht am 23.03.2016 | Lesezeit: ca. 3 Min.

„Als eine Dame der besseren Gesellschaft ihre hübsche, aber total unbegabte Tochter zu Max Reger in den Klavierunterricht schickte und nach einigen Wochen um seine Meinung bat, urteilte der knapp: „Gnädige Frau, ohne Flügel wäre Ihr Fräulein Tochter ein Engel!“

- Sarkasmus à la Max Reger -

Anlässlich des 100. Todesjahres Max Regers erinnert dessen Geburtsstadt Weiden an den großen Komponisten der Spätromantik.

Max Reger wurde 1873 im oberpfälzischen Brand geboren, wuchs aber in der nahe gelegenen Stadt Weiden auf. Ins dortige Elternhaus kehrte er auch nach einem frühen Zusammenbruch zurück und blieb der Stadt zeitlebens verbunden. Weiden revanchiert sich seinerseits für die Ehre, einen solch berühmten musikalischen Stadtsohn zu besitzen und richtet seit einiger Zeit Max-Reger-Tage aus, darüber hinaus auch anderweitige Veranstaltungen und in diesem Gedenkjahr 2016 – anlässlich von Regers 100. Todestag am 11. Mai – auch ein ganzes Max-Reger-Jahr, das sich von Februar bis Dezember mit zahlreichen Kulturterminen hinzieht.

Eigentlich ist Max Reger, der sanguinische Exzentriker, keine Persönlichkeit, auf die das katholische Weiden von Beginn an hätte stolz sein können, heiratete er doch eine geschiedene Protestantin und wurde prompt exkommuniziert. Doch das ist längst vergessen, und heute ist man in der Oberpfalz froh darüber, den Vollender – und fast schon Überwinder – der deutschen musikalischen Romantik zu den Heimischen zählen zu dürfen.

Im April geht das bereits prominent begonnene Reger-Festival weiter mit einem Violoncello-Solorezital (6. April) und der Vernissage einer Gemälde-Ausstellung im Gedenken an den Weidener Maler, Bildhauer und Reger-Liebhaber Karl Eichinger (25. April). Am 11. Mai findet dann, quasi als Mittelpunkt des Reger-Jahres, die Feierstunde zum 100. Todestag des Komponisten im Weidener Rathaus statt.

In den folgenden Monaten fokussiert das Festival zahlreiche Themen aus dem Leben und Oeuvre Max Regers. Es wird u.a. eine Reger-Nacht in Weiden geben, eine Exkursion in Regers wichtige Wirkungsstätte Leipzig und ein Uraufführungsprojekt, in dem das Klarinettenquintett des Komponisten in „acht zeitgenössischen Fortspinnungen“ präsentiert wird. Kammermusikabende, eine Orgelnacht (u.a. mit Edgar Krapp), eine Reger-Matinee und ein Projekt des Strompost Kollektivs unter dem Motto „Reger: Now“ komplettieren das überaus facettenreiche Programm.

Auch für das Finale des Reger-Jahres haben sich die Veranstalter interessante Beiträge ausgedacht. Im November werden unter dem Titel „Und Sterne legen sich auf meine Augenlider…“ Texte zu Sterben und Leben sowie Orgelwerke Regers zu hören sein. Ein Chor- und Orgelkonzert mit zwei Vokalensembles findet am 25. November statt, und am 23. Dezember dürfen die Hofer Symphoniker mit einem weihnachtlichen Konzert das Max-Reger-Jahre prominent beschließen.

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