Ausstellungen

Von A wie Abdelkarim bis Z wie Zuckerfest für Diabetiker

25. Meininger Kleinkunsttage mit (ziemlich) großem Staraufgebot

veröffentlicht am 28.07.2016 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Man muss sicher nicht alles mögen, was die Verantwortlichen der Meininger Kleinkunsttage heuer in ihr Programm aufgenommen haben, aber in Summe kann man durchaus von dem diesjährigen Line-Up beeindruckt sein. „Von Stars der Szene bis zu familiärem Lokalkolorit…“ so benennen es die Macher selbst und treffen damit ziemlich genau ins Schwarze. Und dies nicht nur, was die Künstler betrifft, nein, auch bei den Themen wird so ziemlich alles angeschnitten, was gerade mal wieder in deutschen Wohnzimmern oder an Stammtischen Abend für Abend durchdiskutiert wird. Egal ob Politik, Bildung, Emanzipation oder auch Integration, zumindest inhaltlich wird hier wohl jeder auf seine Kosten kommen. Und Angst, dass es bei dieser Themenauswahl zu ernsthaft oder vielleicht auch zu trocken zugehen könnte, braucht auch niemand zu haben, dafür werden die Künstler sicherlich sorgen. Ganz besonders stolz ist man in diesem Jahr darauf, dass sich „einer der ganz großen Alten“ auf den Weg in die südthüringische Kreisstadt gemacht hat, Gerhard Polt. Gemeinsam mit den Well-Brüdern aus‘m Biermoos wird er am 13. Oktober im Großen Haus des Meininger Theaters sozusagen den Abgesang auf die diesjährige Jubiläumsveranstaltung vornehmen. Aber wir wollen das Ende nicht vorwegnehmen, vorher gilt es schon noch ein randvolles Programm kleinkünstlerischer Höhepunkte zu bewältigen.

Den Anfang macht heuer Christoph Reuter am 19. August im Kulturhaus der Eisenbahner. Reuter, seit 2015 preisgekrönter Musikkabarettist, wird seinen Zuhörern die „unterhaltsamste und kürzeste Doppelstunde Musik“ ihres Lebens bescheren. Einen Tag später, am 20. August findet dann im Großen Haus des Meininger Theaters die Verleihung des Thüringer Kleinkunstpreises 2016 an den „Tod“ statt. Scheinbar selten einmütig legte sich die Jury auf den diesjährigen Preisträger fest. Obwohl, ist es überhaupt ein Preisträger oder doch eine Preisträgerin? Der Tod gibt nämlich nichts von sich preis, weder seinen bürgerlichen Namen noch zeigt er sein Gesicht. Aber genug der Spekulationen, der Preis sei ihm/ihr gegönnt und nun zu den weiteren Attraktionen. Schließlich sind es insgesamt 18 Veranstaltungen innerhalb der Meininger Kleinkunsttage, die in der Zeit vom 19. August bis zum 13. Oktober besucht werden können. Ben Becker mit Texten von Amos Oz und Walter Jens gehört genauso zu den Highlights, wie auch Luise Kinseher mit ihrem Programm „Ruhe bewahren“, vielen besser als BAVARIA vom Nockherberg bekannt. Abdelkarim, der Komödiant mit Migrationsvordergrund, wird sich einmal mehr zwischen „Ghetto und Germanen“ wagen, wohl wissend, dass er sicherlich auch dieses Mal wieder selbst Opfer seiner Komik werden wird. Insgesamt eine ausgewogene Mischung, die einer Jubiläumsausgabe der Kleinkunsttage sicherlich gerecht werden wird. Das gesamte Programm findet man im Netz unter www.meininger-kleinkunsttage.de.

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Abdelkarim, Foto © Guido Schröder

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