Miriam Netti
La Bossa (Time Zone/Time Zone)
veröffentlicht am 28.07.2016 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Die aus Apulien stammende Wahlberlinerin hat ihre ganz eigenen Vorbilder.
Und baut daraus ihren leichtfüßigen BossaNovaSambaPopJazz-Mix mit durchweg italienischen Texten. Auch auf ihrem zweiten Album „La Bossa“ - der Titel spricht Bände - zeigt sich ihre ausgesprochene Liebe für das „Jobim-Genre“.
Gekoppelt mit dem musikalischen Italien als Hintergrund und Schnittmenge wächst ihr sanfter Latin zu etwas besonderem. So klingt das Album gleichermaßen wie der Soundtrack für den nostalgischen Ape Calessino-Ausflug, wie die nächtlich-charmante Melancholie einer Berliner Latin-Bar oder wie die italienische Ausgabe eines bekannten „Zimmer-Frei“-Gastgebers beim musikalischen Stelldichein. Dabei bedient sie sich gleichfalls sorgfältig ausgewählter Kompositionen wie z.B. Bobby Russel (Little Green Apples), Betty Carter (Open the Door) oder Ivan Lins (Madalena) und setzt ihnen das italienische Mikrofon auf. Und ergänzt mit Eigenkompositionen der Marke Diva, Neruda oder Un Disco, die sich unspektakulär und nahtlos in den Gesamtreigen der Songauswahl einreihen.
Glitzernd ist das, lieblich, angenehm, gemütlich, melancholisch, eingängig und bisweilen auch ein wenig erotisch. Es trägt viel Charme der 60er-Jahre in sich. Und zeugt von einwandfreiem jazzmusikalischen Handwerk, mit dem ihre Band den Miriam Netti-Sound komplettiert. Das war es dann auch schon.
Was will man mehr?