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Steinpaten für den Erweiterungsbau des Jüdischen Museums Franken gesucht

„Offen für Neues | Open Your Mind“

veröffentlicht am 16.08.2016 | Lesezeit: ca. 6 Min.

Im Rahmen seiner Spendenkampagne für den Erweiterungsbau sucht das Jüdische Museum Franken für die Fassadensteine des Neubaus Steinpaten. Wer für einen Stein 5.000 Euro spendet, kann Pate werden und wird auf Wunsch als Zeichen des Dankes auf einer Ehrentafel verewigt.
Für 50 Kurzentschlossene, die sich bis zum 31. August 2016 für eine Steinpatenschaft entscheiden, gibt es die zusätzliche Möglichkeit, ohne extra Kosten den Namen des Paten in den Fassadenstein eingravieren zu lassen. Diese Gravur wird nach innengerichtet verbaut und ist nach außen nicht sichtbar. „Diese emotionale und ewige Verbindung zum Museumsbau ist schon wirklich etwas ganz Besonderes“, spornt Elisabeth Reichert, Referentin für Soziales, Jugend und Kultur der Stadt Fürth und Leiterin der Spendenkampagne, die Bevölkerung in Fürth und Umgebung an und schmunzelt: „Erste Interessenten dafür gibt es bereits!“ Auch Ulrich Manz, der als Architekt der Firma umarchitekt den Neubau des Jüdischen Museums Franken leitet, spricht sich als begeisterter Unterstützer dieser Steinpatenschafts-Aktion aus.

„Die Kampagne rund um das Jüdische Museum Franken ist ein echtes Pilotprojekt in Fürth“, erklärt Elisabeth Reichert offenherzig und ist mit jeder Silbe vom Gelingen dieser überzeugt: „Sie steht unter dem Slogan: „Offen für Neues | Open Your Mind“ und ist für Fürth und darüber hinaus wie gemacht. Denn viele Bürgerinnen und Bürger in Fürth aber auch in anderen Regionen Deutschlands zeigen bereits seit längerem und mit großem sozialen Engagement Offenheit für andere Kulturen.“

Tatsächlich ist die Kultur des Gebens eng mit der jüdischen Religion verbunden und hat in Fürth Tradition. „Die wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt sind aufgrund von jüdischen Stiftungen entstanden“, so Verena Erbersdobler, Stellvertretende Museumsleitung des Jüdischen Museums Franken. „Das Jüdische Museum Franken hat mit dem Erweiterungsbau die Möglichkeit, sich noch mehr als offenes Haus für viele Kulturen zu präsentieren“, erklärt Elisabeth Reichert und ergänzt: „Ein Grund mehr, sich dafür zu engagieren und etwas zurückzugeben.“

Über die Spendenkampagne „Offen für Neues | Open Your Mind“


Unter diesem Motto haben das Jüdische Museum Franken, die Stadt Fürth, die Kulturstiftung Fürth (Bauherr) und die Sparkasse Fürth Ende 2015 eine Fundraising-Kampagne für den Erweiterungsbau gestartet. Diese begleitet den Neubau bis zu seiner Eröffnung 2018. Es werden Kosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro erwartet. Davon decken Bund und das Land Bayern rund 3,4 Millionen Euro durch Fördergelder. Die Stadt Fürth übernimmt 900.000 Euro und die Bayerische Landesstiftung 430.000 Euro. Es fehlen also noch 1,8 Millionen Euro.

Open Your Mind verkörpert Selbstverständnis und Mission des Museums zugleich. Open Your Mind heißt, dass…
• sich das Jüdische Museum Franken künftig verstärkt als offenes Haus präsentiert, als ein Ort der Begegnung und des Austausches für alle – unabhängig vom kulturellen und religiösen Hintergrund.
• das Jüdische Museum Franken ein Impulsgeber für eine Gesellschaft in Vielfalt, demokratische Werte und ein respektvolles Miteinander ist. Denn ausgehend von der jüdischen Erfahrung setzt es sich intensiv mit Themen wie Menschenrechte oder der Bedeutung von Religion und Kultur in einem vielfältigen Europa auseinander.
• das Jüdische Museum Franken ein umfassendes Bildungskonzept erarbeitet, mit dem gesellschaftspolitische Zukunftsanliegen verknüpft sind. Von einer jungen aufgeklärten Generation hängt der soziale Friede maßgeblich ab. Daher will das Museum einen außerschulischen Lernort schaffen und mit seinen Programmen vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen.

Das Symbol der Kampagne ist das Alef – der erste Buchstabe des hebräischen Alphabets steht für den Anfang von etwas Neuem.


Die Pläne

Der 900m² große Erweiterungsbau wird als Kubus mit Natursteinfassade errichtet. Im EG und im 2. OG ist er mit dem denkmalgeschützten Altbau verbunden. Zum Nachbargebäude hin sind seine beiden oberen Geschosse gestaffelt, so dass er sich in das historische Gefüge der Umgebung einfügt. Flachdächer schließen das Gebäude nach oben hin ab. Die fünf Geschosse werden folgendermaßen genutzt:
• UG: Wechselausstellungsraum und Depot
• EG: Foyer mit Empfang, Café und Museumsshop sowie ein Veranstaltungssaal
• 1.OG: öffentliche Studienbibliothek mit Leselounge
• 2.OG: Depot und Aufenthaltsraum
• 3.OG: Büroräume
• Außenbereich zwischen Alt- und Neubau: Garten der Kulturen
Der neu geschaffene Raum im Neubau bringt eine Umstrukturierung des Altbaus mit sich. Davon betroffen sind das EG (heute noch Empfang, Café, Museumsshop und Seminarraum) und die beiden oberen Geschosse:
• EG: Bildungszentrum, partizipative Räume und Küchenbereich für Hands-On-Projekte
• 3. und 4. OG: Kindermuseum

Aktionen im Rahmen der Spendenkampagne

• Spenden
Stiftung Sozial.Stark.Fürth – Sparkasse Fürth
BIC: BYLADEM1SFU – IBAN: DE57 7625 0000 0040 7875 17 – Verwendungszweck „JMF-Fürth“
• Fürther Wertepapier erwerben
Über die Sparkasse Fürth kann ab Herbst 2016 ein Fürther Wertepapier erworben werden. Es handelt sich dabei um eine von einem Künstler gestaltete Druckgrafik, deren Auflage stark limitiert ist.
• Raumpatenschaft übernehmen
Ab Herbst 2016 kann eine Patenschaft für besondere Räume (Wechselausstellungsraum, Café, Veranstaltungssaal, Studienbibliothek, Leselounge, Garten der Kulturen, Bildungszentrum, Kindermuseum) übernommen werden. Jeder Raum wird nach einer jüdischen Persönlichkeit benannt. Der Spender sucht sich den Namen aus und erhält als Zeichen des Dankes ein Co-Branding: z.B. „Veranstaltungssaal Leopold Ullstein, gestiftet von Max Mustermann“.
• Weitere Aktionen

Ob Mitmachkunst oder Social Media – bis der Erweiterungsbau fertig ist sind zahlreiche Aktionen geplant. Aktuelle Infos dazu gibt es unter: www.juedisches-museum.org/erweiterungsbau

Copyright Foto:

Steinpatenschaft, Foto © Jüdisches Museum Franken, Pressefoto

Erweiterungsbau aktuell, Foto © Jüdisches Museum Franken, Pressefoto

Alef als Symbold der Kampagne, Foto © Jüdisches Museum Franken, Pressefoto


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