Ausstellungen

Zwiefacher

Ausstellung in der Galerie HOP mit einer spannenden Künstlerkonstellation

veröffentlicht am 16.01.2017 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Dieser Ausstellungstitel ist als Begriff im Bamberger Raum eher weniger bekannt und wird uns so durch die Anwesenheit der Künstlerin Andrea Buckland, die in der Nähe von Regensburg beheimatet ist, nähergebracht. Es handelt sich hierbei um einen volkstümlichen Tanz, welcher aus dem ständigen Wechsel zwischen Dreher- und Walzerrundtanz hervorgeht. Der Taktwechsel ist metaphorisch in den einzelnen Werken und deren Kombination wiederzufinden …

Andrea Buckland:

In den hier gezeigten “Urwäldern” wird kontrolliertes Arbeiten zugunsten einer energievollen Malweise aufgegeben. Bilder werden schichtenweise mit gestuellem Übermalen in ihrer Ordnung gestört, dann neu geschaffen, dann wieder durch Farbkleckse und zufälligen Farbauftrag irritiert. Am Ende des Prozesses entstehen Malereien, welche von nahem betrachtet wild und abstrakt erscheinen, sich aber von Weitem zu schlüssigen “foto-naturalistischen” Bildern zusammenfügen. “Die Natur ist eigentlich unordentlich, eher abstrakt. Das Auge sucht sich darin Ordnung und findet Form. Durch das Einschließen des Unkontrollierten, Ungezähmten erscheint das Bild naturalistischer als durch wohlgesetzte Pinselstriche“, so die Künstlerin über ihr Werk.

Dierk Berthel:
Wie für sein Werk typisch, verbindet Dierk Berthel zwei unterschiedliche Materialien und setzt sie in einen ungewöhnlichen erzählerischen und bewusst unklaren Zusammenhang. Die Arbeiten erscheinen oft in einer archaisch anmutenden Kohärenz. Gleich einem überdimensionierten Werkzeug, einer Apparatur aus geheimnisvollen Ur-Zeiten, deren mögliche Funktion bloß angedeutet ist, sich aber nicht eindeutig erschließt. Eine funktionale Verbindung der Teile scheint ehemals, dem Scharnier ähnlich, gegeben, aber dennoch nicht eindeutig nachvollziehbar zu sein. Seine improvisatorische, eher ungeplante Arbeitsweise, seine Komposition spielerisch-versuchend zu entwickeln, einem geheimen, inneren Plan folgend, ist typisch für sein Vorgehen.

L´art pour l´art - Kunst um der Kunst willen… und gibt so den Bezug auf den „Zwiefacher“ wieder.
Ähnlich dem Tanz mit zwei unterschiedlichen Takten sind die Arbeiten beider Künstler - bestehend aus zwei Materialien oder mit zwei unterschiedlichen Techniken - aufgebaut. Die Werke könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch harmonieren sie dermaßen gut nebeneinander, dass es einem Tanz durch den Ausstellungsraum gleicht.

Fotocredits:

Schlitzfiguren © Galerie HOP

Urwald © Galerie HOP



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