Klassiker

Musikalisches Reformationsjubiläum dort, wo Luther vorbeischaute

Klang-Kontakte – Musik in Königsberger Kirchen

veröffentlicht am 01.02.2017 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Das romantische Städtchen Königsberg, Perle der Haßberge, bietet ab Mitte Februar eine Konzertreihe an, die sich bis in den kommenden Herbst hinein erstreckt. Die erste Veranstaltung dieser anspruchsvollen Serie von Konzerten unter dem Titel Klang-Kontakte konfrontiert gleich mit einem der größten Denkmale der Musikgeschichte: Bachs Messe in h-moll. Da der Veranstalter, Königsbergs ev.-luth. Kirchengemeinde und der Handwerkerhof, ihr Projekt mit dem Zusatz „Im Lutherjahr 2017“ versehen haben, ist die Wahl dieses Werkes besonders sinnvoll, dokumentiert es doch die ökumenisch anmutende „Versöhnung“ von katholischem Messordinarium mit der Tonsprache des bedeutendsten protestantischen Komponisten und ist insofern eine ideale Eröffnung im Jubeljahr der Reformation. Vokalsolisten, ein Orchester und der Oratorienchor aus Würzburg unter der Leitung von Matthias Göttemann sind die Interpreten, Termin ist am 18. Februar in der Marienkirche.

Ebenfalls großformatig ist das zweite Konzert am 6. Mai am selben Ort: Felix Mendelssohn-Bartholdys „Reformationssinfonie“ genannte 5. Sinfonie, die heuer auch andernorts oft geboten wird, erklingt neben dessen 2. Sinfonie, die den Beinamen „Lobgesang“ trägt und ebenfalls protestantische Züge aufweist. Die Ausführenden sind bis auf den Chor dieselben wie beim ersten Konzert: die Kantorei Hassberge übernimmt diesmal die Chorpartie. Ganz andere Töne werden zu vernehmen sein, wenn es am 1. Juli in der Burkardskirche „Gospel meets Luther“ heißt. Denn an diesem Tag macht der „Gospel Express“ Halt in Königsberg und fordert bei seinem Programm u.a. zum Mitmachen auf.

Das vierte Konzert ist eigentlich ein Kantatengottesdient und deshalb mit der Anfangszeile des erzprotestantischen Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“ überschrieben. Bachs bekannteste Reformationskantate aus dem Jahr 1730 wird in einem lutherischen Gottesdienst zu hören sein. Interpreten sind abermals die Kantorei Hassberge und ein von Matthias Göttemann geleitetes Würzburger Orchester. Musik der Lutherzeit wird am 16. September von der Capella Antiqua Bambergensis geboten. Das Motto für diesen Ausflug in die Renaissance lautet „Die Schlange und das Lamm“. Den Schlusspunkt setzt das Ensemble „Viva Voce“ am 15. Oktober mit seinem Programm „Ein Stück des Weges“, in dem es die Zuhörer zu einer Fahrt durch musikalische Genres und Epochen einlädt.


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Viva Voce a Capella, Foto © Pressefoto

Gospel Express, Foto © Pressefoto

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