Lärmen erwünscht!
Neue Sonderausstellung „Mit Pauken und Trompeten“ im Nürnberger Spielzeugmuseum
veröffentlicht am 01.02.2017 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Man kennt diese Zwickmühle: Man steht im Spielwarengeschäft, um der Nichte oder dem Neffen etwas Schönes zu kaufen und würde so gerne zu einem der bunten Spielzeuginstrumente greifen, weil sie einem in guter Kindheitserinnerung geblieben sind. Dann aber legt man das auserkorene Stück doch wieder zurück ins Regal. Zum Wohle der Eltern, die von lärmenden Spielzeugen naturgemäß wenig halten.
Noch bis Mitte April öffnet sich jedoch ein Zeitfenster, in dem man die Zwickmühle Zwickmühle sein lassen kann. Dafür sorgt das Nürnberger Spielzeugmuseum, dass sich in der aktuellen Sonderausstellung „Mit Pauken und Trompeten“ der Welt der Spielzeuginstrumente widmet. Alle Tanten und Onkel, Omas und Opas können sich dann ihre Nichten, Neffen und Enkel unterklemmen und sich auf den Weg nach Nürnberg machen.
Dort erwarten den Besucher, neben jeder Menge Radau, vor allem eine Vielzahl historischer und aktueller Beispiele für Banjos, Brummkreisel, Flöten, Geigen, Rasseln, Saxophone, Spieldosen etc.. Man gerät ins Staunen, wenn man erfährt, wie viele Jahre das Spielzeuginstrument schon auf dem Buckel hat – seine Geschichte reicht rund 2.800 Jahre zurück. Dieser umfangreichen Geschichte gilt es natürlich auf den Grund zu gehen. Wann und wo wurden Spielzeuginstrumente hergestellt? Katalogtafeln und Musterblätter geben einen Einblick in die frühen Manufakturspielwaren bis hin zu den industriellen Massenerzeugnissen. Welche Spielzeuginstrumente zählen und zählten zu den Verkaufsklassikern und was unterscheidet Spielzeuginstrumente eigentlich von richtigen Instrumenten? Diese Fragen werden beim Durchwandern der Ausstellung geklärt. Aber es gibt nicht nur Spielzeuge hinter Glas zu bestaunen – das wäre nicht Sinn und Zweck der Übung – im Gegenteil, ausprobieren ist ausdrücklich erwünscht. Sowohl für die kleinen als auch für die großen Besucher stehen überall Spielzeuginstrumente bereit, die bespielt werden wollen. Darunter befindet sich z. B. ein Miniaturflügel, eine E-Geige und eine sog. „Quietschkommode“. Was genau es damit auf sich hat und wie viele Personen es braucht, um dieses Instrument zum Klingen zu bringen, erfährt man vor Ort. Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, ist unsere Arbeit getan.
Übrigens: Für alle Eltern, die doch mit nach Nürnberg ins Spielzeugmuseum wollen, sollen oder müssen, hängen am Eingang orangefarbene Gehörschutz-Kopfhörer bereit, die ausdrücklich benutzt werden dürfen.
Mehr Informationen rund um die Ausstellung und das Begleitprogramm finden Sie unter www.museen.nuernberg.de/spielzeugmuseum.
Fotocredits:
Affe mit Trommel, Foto © Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum