Es gibt Komponisten, die zu ihrer Zeit hochberühmt waren, aber heute fast vergessen oder nur den Fachleuten noch bekannt sind. Zu ihnen zählt Johann Georg Pisendel, dessen bedeutendes Werk und Wirken wieder in Erinnerung zu bringen eine nach ihm benannte Gesellschaft sich zur Aufgabe gemacht hat. Ihr Sitz ist im mittelfränkischen Cadolzburg, wo der fast zeitgleich mit Bach lebende Musiker (1687-1755) auch als fünftes Kind einer Kantorenfamilie geboren wurde. Er kam bereits mit 10 Jahren in die Ansbacher Hofkapelle, hatte Unterricht beim berühmten Giuseppe Torelli und avancierte später zum bedeutendsten deutschen Violinvirtuosen des Spätbarocks.
Die Johann-Georg-Pisendel-Gesellschaft feiert heuer ein Jubiläum, denn sie wurde vor genau 25 Jahren gegründet. Deshalb erfahren ihre jährlichen Aktivitäten rund um Pisendel 2017 eine Bereicherung durch einen Festakt und zwei Jubiläumskonzerte. Das weitere Programm erstreckt sich wie immer über das ganze Jahr und beginnt am 23. April mit einer „Zeitreise – von Bach bis Morricone“, gestaltet vom Duo ‚Pasculli’. Im Juli geht es weiter mit dem Titel „Ein leidenschaftliches Konzert auf historischen Instrumenten“ (‚Ensemble Interrogatio’). Im September sorgen Opern- und Operettenmelodien für gute Laune (‚Ensemble Duettino’), im Dezember schließlich stimmt das Posaunenquartett ‚Opus 4’ jahreszeitgemäß auf Weihnachten ein. Alle Konzerte finden entweder in der evangelischen Markgrafenkirche Cadolzburg oder in der Hohenzollernburg statt.
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ev. Markgrafenkirche Cadolzburg, Foto © Dr. Rüdiger Hess