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Luther-Rezeptionen in der Kunst

Ausstellungsdreiersgespann im Erfurter Angermuseum

veröffentlicht am 31.03.2017 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Auch in Erfurt hält das Reformationsjubiläum Einzug. Ab 26. März 2017 präsentiert das Angermuseum bisher selten gezeigte Gemälde Lucas Cranachs d. Ä. aus Privatbesitz in einem neugestalteten Abschnitt der ständigen Ausstellung mittelalterlicher Kunst. Diese längerfristigen Leihgaben treten in Beziehung zu den seit der Neueröffnung des Museums wieder präsenten Werken des Meisters. Der mit neuen Bildfindungen sich auch in der Kunst offenbarende Diskurs der Konfessionen im 16. Jahrhundert zeigt anhand von acht zusätzlichen Cranach-Werken die stilistischen und motivischen Wandlungen im Œvre des Meisters vor und nach der Einführung der Reformation in Mitteldeutschland.

Von Ende April bis Anfang September werden im Angermuseum zusätzlich zur Dauerausstellung zwei Sonderausstellungen präsentiert. Die erste, „Luther. Der Auftrag. Martin Luther und die Reformation in Erfurt“, versammelt und interpretiert vom 23. bis April bis 18. Juni Kunstwerke und Objekte der Erinnerungskultur (speziell der Memoria Lutheri), die vorwiegend aus den städtischen Sammlungen in Erfurt stammen, ergänzt durch relevante Leihgaben aus Archiven, Sammlungen und Museen. Die besondere historische Situation zweier Luther-Ehrungen in Erfurt im vergangenen Jahrhundert in den Jahren 1917 und 1983, auch in Form von Ausstellungen mit ihren jeweils formulierten Schwerpunkten und Zielsetzungen, bietet im Jahr 2017 den Anlass, mit einer kulturgeschichtlichen Ausstellung darauf zu reagieren.

Vom 9. Juli bis 3. September schließlich widmet das Angermuseum Erfurt den besonderen Historienbildern des in Schmalkalden lebenden und arbeitenden Künstler Harald Reiner Gratz eine Sonderausstellung mit dem Titel „Harald Reiner Gratz: Luthers Stein in Schmalkalden und andere Merkwürdigkeiten der deutschen Geschichte“. In mehreren Gemälden und Zeichnungen spinnt er die Fäden zahlreicher kursierender Luther-Legenden weiter und verknüpft sie mit seinen ganz persönlichen Visionen zur deutschen Geistesgeschichte, in denen nicht selten die Zeiten und Akteure wechseln und Unerwartetes wie im Märchen aufeinanderprallt.

Fotocredits:
Carl Fingel, Eine feste Burg ist unser Gott, 19. Jhdt., Foto © Dirk Urban

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