Das 19. Jahrhundert brachte für Bamberg zwar die Besetzung durch bayerische Truppen und damit einhergehend den Verlust der Zentralität, dennoch erlebte die Stadt eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte. Im Spannungsfeld zwischen Loyalität und Kritik gegenüber der bayerischen Politik gelang durch bürgerliches Engagement und staatliche Förderung ein Aufbruch, der Bamberg zu einem Zentrum der deutschen Romantik werden ließ. Noch bis zum 5. November 2017 widmet sich die Ausstellung „Von der Romantik bis zur Gründerzeit. Bürgerkultur im 19. Jahrhundert in Bamberg“ im Historischen Museum der Stadt dieser prägenden Zeit.
So hielten sich in Bamberg kurzzeitig zum Beispiel die Schriftsteller Wackenroder und Tieck auf. Hegel und Wetzel arbeiteten als Redakteure der überregional bekannten Bamberger Zeitung und vor allem E.T.A. Hoffmann war in seinen wenig glücklichen, aber äußerst produktiven Bamberger Jahren (1808-1813) eng mit den maßgeblichen Bamberger Bürgern verbunden.
Die Öffnung nach außen durch den Verkehrsanschluss an Eisenbahn (1844) und Ludwig-Donau-Main-Kanal (ab 1843) macht sich für den Wirtschaftsraum Bamberg bezahlt. Exportierende Gewerbe wie die Musikinstrumentenfabrik Ehrlich, die Gewehrfabrik Heinlein oder das später weltweit liefernde Schmidt‘sche Porzellaninstitut profitierten vom Ausbau der Verkehrswege.
Die Ausstellung im Historischen Museum Bamberg zeigt u. a. Porträts bedeutender Persönlichkeiten aus dem Bamberger Bürgertum. Von überregionaler Bedeutung sind die zusammengetragenen Objekte zum Wirken des Schmidt‘schen Porzellanmalerinstituts in Bamberg. Möbel, Musikinstrumente, Gefäße, Geräte, Textilien und Schmuck aus der Zeit des Biedermeier runden das Bild ab.
Ausstellung „Von der Romantik bis zur Gründerzeit. Bürgerkultur im 19. Jahrhundert in Bamberg“ vom 8. April bis 5. November 2017 im Historischen Museum Bamberg
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Bürgerkultur, Foto © Museen der Stadt Bamberg