LUMAS – Essence
L’œuvre d’art à l’époque de sa reproduction mécanisée 2.0.
veröffentlicht am 23.09.2013 | Lesezeit: ca. 4 Min.
Die Erfindung und den Fortschritt der Fotografie haben die Kultur- und Kunsttheorie seit spätestens Mitte des 20. Jahrhunderts überwunden. Dennoch hat es lange gedauert. Sehr lange. Bis zwei findige Gründer aus Berlin, Stefanie Harig und Marc Ullrich, die erfolgreiche und endgültige Industrialisierung der Fotokunst salonfähig machte. Es begann 1996 auf einem Antiquitätenmarkt in New York – so die Legende. Seitdem dreht sich alles um das Sammeln und Jagen mehr oder minder gefragter Fotografien. Newcomer und etablierte Künstler teilen sich auf den Internetseiten von LUMAS die virtuelle Ausstellungswand. Höhere Auflage als zuvor, kleinerer Preis – so schlicht ist die Philosophie – eine Art Preisführerschaft im Verkauf von Fotokunst zu Gunsten derer, die sich Kunst sonst nicht leisten könnten.
Zwischen knapp 100 und 2.000 € bewegen sich die Angebote im Durchschnitt. Ab 150 € ist zum Beispiel einer von 150 signierten Herbert Karajanen von Robert Lebeck zu haben. Einen Stalker von Andreas Kock gibt es im kleinen Format schon für kleines Geld. Allerdings verführt er zum Kauf einer Serie. Italian Wedding von David Burton ist in zwei Größen erhältlich und beläuft sich auf 400 bis 650 €. Die Päpstliche Vernunft von Gerhard Mantz macht auch ca. 500 €. Farin Urlaub bewegt sich im gleichen Preissegment. Den passenden Rahmen gibt es für ein paar Scheine auch gleich dazu. Das Bild wird dann fertig zum Aufhängen geliefert. Wer etwas mehr ausgeben will und kann: In der Meisterklasse stehen Namen wie Marc Brandenburg, Wolfgang Joop, Sigmar Polke oder Imi Knoebel neben Markus Lüpertz, Joseph Beuys und Leni Riefenstahl. Die Preise der Meister sind Verhandlungssache – Grenze nach oben offen. Kontaktaufnahme erwünscht!
Nun jedoch dockt LUMAS sein verführerisches Fotokunst-Angebot an diejenigen, die sich damit vor Ort fachmännisch auskennen, erweitert vom Internetkunden zum Fachhändler für Einrichtungen und vertraut seine Kollektion neben den Galeristen auch den Innenarchitekten und Designern an. Lumas – Essence, so der neue Geschäftsbereich. Essenz – wesentlich und notwendig für das moderne bourgeoise Heim ist sie schon lange, die Kunst. Aber wird das Kunstwerk so nicht schnell a priori zum Schmuck und Beiwerk für die Einrichtung degradiert?
„Im Gegenteil, gute Einrichtung und erstklassige Kunst sind schon immer eng miteinander verbunden. Durch diese neue bezahlbare Art, zeitgenössische Kunst zu verkaufen, kann ein breiteres, interessiertes Klientel angesprochen werden!“ meint Herr Tille vom Müller 7 in Bamberg, einem der ausgewählten Einrichtungshäuser und dezentralen LUMAS-Händler in Bayern.
Und auch zum Spekulieren seien die vervielfältigten Werke geeignet. Die Wertsteigerungen sind zwar im Allgemeinen nicht sehr hoch, aber nachweislich vorhanden. Gleichzeitig gibt es auch hier Werke, deren Wert sehr schnell um ein Vielfaches steigt. Es sei keine Seltenheit, schreibt LUMAS auf seiner Internetseite, dass Arbeiten, die ausverkauft seien, am Sekundärmarkt in Auktionshäusern erneut angeboten werden: „Die jüngeren Auktionsergebnisse zeigten eine Wertsteigerung von mindestens 150 % (aus € 1 Kaufpreis wurden also € 2,50). Die durchschnittliche Wertsteigerung betrug 312 % (aus € 1 wurden € 4,12), die maximale Wertsteigerung lag bei 884 % (aus € 1 wurden € 9,84) – nahezu eine Verzehnfachung des Kaufpreises in kurzer Zeit.“ versichert LUMAS.