Feine Klanglandschaften
open horizon - jens magdeburgs landscape
veröffentlicht am 05.02.2018 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Felder rauschen vorbei, dahinter Wald; Wolken verdichten sich und ziehen vorüber; Felsen türmen sich auf und fallen steil ab; Meer rauscht und Wellen glätten sich; Horizonte werden sichtbar. All das sieht man vor seinem geistigen Auge, wenn man in das neue Album des fränkischen Jazz-Trios jens magdeburgs landscape reinhört – das zweite nach der ersten Album-Veröffentlichung im Jahr 2012 (Titel: „jens magdeburgs landscape“). Das Trio ist längst kein unbekanntes mehr, widmete der Bayerische Rundfunk ihm doch bereits ein ganzes Sendeformat („pour le piano“ in BR4 Klassik).
Das zweite Album, das 2017 erschienen ist, trägt nun den Zusatz „Open Horizon“ im Titel und verleitet – der treffenden Bezeichnung folgend – zum Wegträumen in schönste irdische Gefilde. Das dynamische, wohl temperierte Zusammenspiel aus Klavier (Jens Magdeburg), Kontrabass (Gunther Rissmann) und Schlagzeug (Jens Liebau) nimmt den Hörer mit auf eine Reise zu menschenleeren Orten und eindrucksvollen Klanglandschaften. Besonders schön: Geht ins Ohr und klingt noch lange nach.
Die neun Albumtitel sorgen für Tiefenentspannung, und das, obwohl die meisten von ihnen energie- und spannungsgeladener nicht sein könnten. Dieser Spagat gelingt nur mit einem feinen Gespür für Atmosphäre und Harmonie. Daran mangelt es dem Trio nicht. Besonders in der Abfolge untereinander ergeben die Tracks eine hörbar gute Cool-Jazz-Platte, der man die Leidenschaft zum Genre in jedem Takt anhört.