Ausstellungen

Eugen Batz

Vom Bauhaus zum Informel

veröffentlicht am 04.04.2018 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Das Kunstmuseum Bayreuth bewahrt ein großes Konvolut an Werken von Schülern der Düsseldorfer Akademie. In seiner kurzen Professur an der Düsseldorfer Akademie von 1931 bis 1933 hatte Paul Klee nur wenige Schüler, darunter Eugen Batz, Hubert Berke, Georg Jakob Best, Georg Meistermann und August Preusse, mit dem Caspar Walter Rauh befreundet war. Das Kunstmuseum Bayreuth hat es sich zu einer wichtigen Aufgabe gemacht, die Beziehungen dieser Düsseldorfer Akademie-Schüler untereinander zu erforschen und ihre Werke zu präsentieren. In diesem Frühjahr widmet sich das Kunstmuseum Bayreuth bis 21. Mai 2018 dem Werk von Eugen Batz.

Eugen Batz wurde 1905 in Velbert geboren und besuchte in den zwanziger Jahren die Kunstgewerbeschule in Elberfeld (heute Wuppertal). Ab 1929 studierte er am Bauhaus in Dessau u.a. bei Wassily Kandinsky und Paul Klee. Nach der Vertreibung des Bauhauses aus Dessau folgte Batz Klee 1931 nach Düsseldorf und blieb auch mit ihm befreundet, als die Nationalsozialisten 1933 die Akademie übernahmen und Klee in die Schweiz emigrieren musste.

Während des Krieges war an Malen kaum zu denken. Doch gleich 1945 schloss er sich zusammen mit anderen Klee-Schülern, darunter auch Berke und Meistermann, sowie die Brüder Eduard und Hann Trier und Josef Haubrich der „Donnerstag-Gesellschaft“ in Alfter bei Bonn an. Ab 1946 waren Arbeiten von Batz dann schon in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen, darunter Berlin, Köln, Düsseldorf, Amsterdam, Rio de Janeiro und Zürich. Als maßgeblicher Vertreter des rheinischen Informel nahm Batz 1959 auch an der II. documenta in Kassel teil. Er starb 1986.

Die Bayreuther Ausstellung vereint großzügig gewährte Leihgaben der Sparda-Bank West in Düsseldorf, der Familie des Künstlers und von privaten Sammlern. Sie vermittelt daher einen Querschnitt durch das Gesamtwerk von Eugen Batz: Das Frühwerk ist stark von Paul Klee beeinflusst. Seine Zeichnungen und seine Malerei begleitet ein starkes fotografisches Werk, das er in den zwanziger Jahren beginnt und später fortführt. Wie viele seiner Zeitgenossen entwickelte Eugen Batz sein Hauptwerk aus Wurzeln in der Moderne vor 1933 und wandte sich nach 1945 einer informellen, weitgehend abstrakten, gestischen Malerei zu. In seinem Spätwerk verwendete er zusätzlich Sand und andere Materialien, um die Oberflächenstruktur seiner Bilder haptisch zu steigern.


Fotocredits:

Eugen Batz, Landschaft, 1933

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