EINWARMES INSTRUMENT MIT UNGLAUBLICHEM TIEFGANG
HARRIET KRIJGH GASTIERT BEIM MUSIKVEREIN
veröffentlicht am 13.02.2014 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Wieder und wieder gelingt es dem Musikverein Bamberg, großartige Solisten an die Regnitz zu holen. Und erfreulich oft sind diese noch erstaunlich jung: Am kommenden Montag wird Harriet Krijgh, Jahrgang 1991, gemeinsam mit Sophiko Simsive am Flügel im Joseph-Keilberth-Saal der Konzerthalle gastieren. Auf dem Programm stehen Cellosonaten von Strauss, von Debussy und Brahms sowie die Polonaise brillante C-Dur von Frédéric Chopin.
Mit ihren zweiundzwanzig Lenzen zählt die Niederländerin fraglos zu den derzeit aufregendsten jungen Cellistinnen. Es ist ihr kantables und hochexpressives Spiel, welches ihre Zuhörer in Verzückung geraten lässt. Für Krijgh ist das Cello, das sie seit ihrem fünften Lebensjahr begleitet, ein „warmes Instrument mit unglaublichem Tiefgang, das nahe an der menschlichen Stimme liegt“.
Nach dem Studium in ihrem Heimatland ging Krijgh nach Wien an die Privatuniversität. An der Kronberg Academy macht ihr das Pablo-Casals-Stipendium den Unterricht bei Frans Helmerson möglich. Zuhause ist Krijgh im niederösterreichischen Feistritz am Wechsel, auf dessen Burg sie sommers das Kammermusikfestival „Harriet & Friends“ veranstaltet. Der Kammermusik galt 2012 auch ihre Debüt-CD, „The French Album“. Mit ihrem unmittelbar präsenten, mittels sattem Vibrato zum Leuchten gebrachten Ton deutet sie, begleitet von der usbekischen Pianistin Kamilla Isanbaeva, gern gespielte Ohrwürmer von Gabriel Fauré aus, beispielsweise die Sicilienne op. 78 und „Aprés un rêve“. Zu Beginn der Sérénade aus Debussys d-moll-Sonate, die auch in Bamberg zu hören sein wird, rücken Krijghs federnde Pizzicati die Musik in die Nähe des Jazz.
Eine Aufnahme mit einer Auswahl romantischer Solokonzerte – dass sie sich auf brahmssche Kammermusik versteht, hat die junge Cellistin auf ihrer dritten CD schon aufs Schönste unter Beweis gestellt – wird im April mit der Staatsphilharmonie Rheinlandpfalz folgen. Bereits vorgelegt hat Krijgh Joseph Haydns Cellokonzerte. Sie wird begleitet von der Wiener Kammerphilharmonie unter Claudius Traunfellner. Haydns zwei Klassiker in C- Dur und in D-Dur interpretiert Krijgh mit mitreißender Spielfreude und leichthin ausgestellter Virtuosität. Man wird von dieser Frau zweifelsohne noch viel hören. Vermutlich ausschließlich Gutes.
Harriet Krijgh gibt am Montag, dem 17. Februar 2014 um 20.00 Uhr ein Konzert in der Konzert- und Kongresshalle/ JKS in Bamberg. Karten sind für 25,00 Euro, für Schüler und Studenten ermäßigt für 8,00 Euro beim bvd Kartenservice Bamberg erhältlich.
• „The French Album“: Werke von Debussy, Franck, Offenbach, Fauré für Cello und Klavier (Cappriccio C5131)
• „Haydn – Cello Concertos“: Cello Konzerte C-Dur und D-Dur von Joseph Haydn – Wiener Kammerphilharmonie unter Claudius Traunfellner (Capriccio C5139)
• „Brahms: The Cello Sonatas“: Sonaten für Cello und Klavier in e-moll (op.38) und F-Dur (op.99) von Johannes Brahms mit der Pianistin Magda Amara (CAPRICCIO C5173)
Sämtliche Silberscheiben erscheinen exklusiv bei Johannes Kernmayers Wiener Label CAPPRICIO.
Fotocopyright: Nancy Horowitz