Ausstellungen

Heinrich Schliemann – TROJA

Sonderausstellung im Knauf-Museum Iphofen

veröffentlicht am 04.06.2018 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Homers Epos vom Trojanischen Krieg hat die Menschen über Jahrtausende beschäftigt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gelang es einem deutschen Kaufmann, der mit Handelsgeschäften in Russland und Investitionen in den kalifornischen Goldrausch ein Vermögen gemacht hatte, dem Ort Troja auf die Spur zu kommen. Sein Name: Heinrich Schliemann.

Schliemann ist mehrfacher Millionär, als er sich ab 1864 auf ausgedehnte Reisen begibt, um seinen Bildungshunger zu stillen. Er studiert ausgiebig die Antike und ist überzeugt, durch die geografischen Angaben in den Epen die längst in Vergessenheit geratene Stadt Troja lokalisieren zu können. Zwischen 1871 und 1890 unternimmt Schliemann dort insgesamt sieben Ausgrabungen. Im Januar 1873 beginnt die dritte und erfolgreichste Grabungskampagne. Schliemann entdeckt ein Stadttor (nach seiner Interpretation das Skäische Tor der Ilias), von dem eine breite Straße zu einem von ihm als Palast des Priamos gedeuteten Haus führt, in dessen Nähe am 31. Mai 1873 der sogenannte Schatz des Priamos gefunden wird.

Bis heute ist Heinrich Schliemanns Bedeutung – Schatzgräber oder Pionier archäologischer Forschung – ebenso umstritten wie die Frage, ob die von ihm ausgegrabene Stadt tatsächlich das homerische Troja war.

Das Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte besitzt weltweit die größte Sammlung archäologischer Funde aus Schliemanns Grabungen in Troja. Obwohl als Folge des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetarmee Bestände der Troja-Sammlung, darunter die meisten Kostbarkeiten aus dem berühmten Schatz des Priamos, in Berlin requiriert – und bis heute nur zum Teil restituiert – worden sind, lassen sich Schliemanns Grabungsergebnisse nur anhand der Berliner Kollektion, zusammen mit hervorragenden Repliken des Priamos-Schatzes, umfassend darstellen.

Die Ausstellung im Knauf-Museum Iphofen zeigt vom 15. Juni – 4. November 2018 Exponate aus der Berliner Troja-Sammlung, thematisiert die Person Heinrich Schliemann, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie das Schicksal des Priamos-Schatzes.

Fotocredits:

Stülpdeckel für ein Anthropomorphes Gefäß, Foto © Claudia Plamp

Ähnliche Artikel: