Nach Lenny ist vor Nickelback
Die Kroeger-Brüder rocken München
veröffentlicht am 03.06.2018 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Bayern ist der Mittelpunkt des Rockzirkus! Zumindest was die momentane Zeit angeht, kommt kein Anhänger gepflegter Rockmusik am Freistaat vorbei: Ob gerade noch bei Rock im Park, ob am Donnerstag in der Olympiahalle in München bei Lenny Kravitz oder auch in der kommenden Woche. Während am Samstag und am Sonntag auf dem Münchener Königsplatz das Rockavaria-Festival mit Iron Maiden, Limp Bizkit und den Toten Hosen über die Bühne geht, rocken am Freitag schon Nickelback die Olympiahalle in München.
Kroeger und Kroeger on stage
Mit Chad und seinem Halbbruder Mike Kroeger stehen zwei der größten, aber auch meistgehasstesten Rockstars der Neuzeit auf der Bühne, die eine Woche vorher Lenny Kravitz schier grandios bespielte.Der 52-Jährige präsentierte sich in der Olympiahalle als extrem spielfreudig. Nur wenige Hits, die er nicht erklingen ließ. Und er tat das unbeeindruckt der Tatsache, dass die Halle für Kravitz-Verhältnisse unglaublich schwach besucht war. Die Gründe hierfür dürften vielschichtig sein. Auf der einen Seite die geballte Masse an hochkarätigen Gigs in Bayern in der jetzigen Zeit, gepaart mit vielen Urlaubern, durchaus gesalzenen (aber absolut vertretbaren!) Eintrittspreisen und einem Album, das erst im September auf dem Markt erscheint, womit der Überraschungseffekt für viele wohl zu groß gewesen wäre. Dabei hätte man sich darum gar keine Gedanken machen müssen. Kravitz spielte seine Gassenhauer aus alten Zeiten zuverlässig nahezu komplett, hin und wieder erklangen ungewohnte Töne und als i-Tüpfelchen coverte er vor einer begeisterten Menge auch noch Bob Marleys "Get up, stand up" unter tosendem Beifall.
Nickelback als Warm-up
Jetzt dann Nickelback. Die Kanadier glänzten zuletzt in Berlin in der Max Schmeling-Halle mit einem Feuerwerk an Überraschungen für ihr Publikum. Allen voran die Interaktion mit den Anhängern war auf allerhöchstem Niveau angesiedelt. Ein Fan, der die Kroegerische Gitarre unter brandendem Applaus einen Song lang spielen durfte, Selfies mit Fans auf der Bühne und zwei glückliche, die an der Seite der Rockstars eben diesen Song mitsingen durften - viel mehr Fannähe geht nicht. Und auch musikalisch überzeugten die Jungs aus Alberta zur Genüge. Der ein oder andere Akzent aus dem aktuellen Album "Feed the machine", größtenteils aber Rockklassiker aus den letzten 23 Jahren wurden den Fans präsentiert. Es läuft für Nickelback. Und für die Anhänger gepflegten Rock'n'Rolls sowieso. Die haben gerade die Qual der Wahl, wo sie sich wann welchen Superstar anhören wollen. Am Samstag geht es schließlich nahtlos weiter, wenn Iron Maiden als Hauptact auf dem Königsplatz auftauchen.
Copyright Fotos: ©Andi Bär