Der gute Stern
Oder wie Herzog Max in Bamberg die Zither entdeckte
veröffentlicht am 04.12.2018 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Von Musikgelehrten lange als „Bauern- und Lumpeninstrument“ verschmäht, wurde die Zither im 19. Jahrhundert das bevorzugte Instrument des Bürgertums. Zu verdanken ist dies Herzog Max in Bayern (1808-1888). Als dieser im Jahre 1837 in seiner Geburtsstadt Bamberg den Wiener Zithervirtuosen Johann Petzmayer hörte, begann eine lebenslange Passion. Er holte ihn als Hofmusiker nach München und machte ihn zu seinem Lehrmeister. Auch seine Tochter Sisi, spätere Kaiserin von Österreich, erlernte bei Petzmayer das Zitherspiel. Die Ausstellung „Der gute Stern oder wie Herzog Max in Bamberg die Zither entdeckte“ im Historischen Museum Bamberg spannt vom 27. November 2018 bis 3. Februar 2019 den Bogen von der Entwicklung der Zither zum abenteuerreichen Leben des komponierenden, dichtenden und musizierenden Herzogs.
Ausgewählte Exponate und Musikstücke zeigen die Anfänge des Instruments mit Monochord und Scheitholt über die Kratzzither bis hin zur modernen Konzertzither. Ihre kulturelle Bedeutung in Bayern, Europa und der ganzen Welt wird anhand verschiedener Themenschwerpunkte aufgezeigt. Illustrierte Notenbücher und Graphiken aus dem 19. Jahrhundert verdeutlichen, dass die bis heute lebendige Alpenfolklore, die der Zither anhaftet, mit dem Wirken von Herzog Max eng in Verbindung steht. Ungewöhnliche Exponate aus der ethnographischen Sammlung der Museen der Stadt Bamberg demonstrieren die unglaubliche Klang- und Formenvielfalt der Zither weltweit. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das Zitherfestival am 10. und 11. Januar 2019 in der Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer. Zur Ausstellung erscheint ein kleiner Katalog.
Fotocredits:
Max (Plakatmotiv), Collage von Christine Kaufmann © Museen der Stadt Bamberg