Die goldenen Schokoladenreiter stehen bereit!
Runde 29 für die Bamberger Kurzfilmtage
veröffentlicht am 05.12.2018 | Lesezeit: ca. 6 Min.
Mit gut 150 aktuellen Kurzfilmproduktionen startet Bayerns ältestes Kurzfilmfestival ab dem 21. Januar 2019 in die 29. Runde und ist eine Woche zu Gast im Lichtspielkino, im Odeonkino, im internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, in der Stadtbücherei sowie erstmals in der Alten Seilerei. Über 70 Filmemacher präsentieren jährlich ihre Filme persönlich in Bamberg. Das Festival präsentiert die außergewöhnlichsten Kurzfilme aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg. Die künstlerische Patenschaft hat in diesem Jahr der bekannte Theater- und Filmschauspieler Michael Pink übernommen. Eröffnet wird das Bamberger Kurzfilmfestival am 21. Januar im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, das Eröffnungsprogramm ist zur Zeit des Redaktionsschlusses noch in Arbeit.
Große Bandbreite an Filmen
Das Festival präsentiert sich auch 2019 mit einem umfangreichen und vielfältigen Filmprogramm. Mit dabei ist wie immer der Dokumentarfilm-Wettbewerb. Themen wie Abschied, Vertrautheit, Verlust und persönliche Schicksale spielen hier eine wichtige Rolle. Wer an authentischen Einblicken ins echte Leben interessiert ist, kommt an dieser Zusammenstellung nicht vorbei.
Der Wettbewerb Spielfilm/Animex präsentiert sich 2019 sowohl farbenfroh als auch düster. Dieses Mal geht es ums Verlorengehen, ums Luftholen und um das sich Wiederfinden. In den sechs Programmen gibt es eine schillernde Mischung aus Spiel-, Animations- und Experimentalfilm zu sehen.
Auch wieder mit dabei: der Regionalfilmpreis „Made in Oberfranken“. Er nimmt die Region erneut filmisch ins Visier, von der Romantik bis in die Moderne. Kurzfilmbeiträge, gedreht von Profis, Schulen oder Hobbyfilmern, konkurrieren um den Preis als „Bester Regionalfilm“.
Zudem präsentieren die Bamberger Kurzfilmtage einen Kinonachmittag mit Geschichten für kleine und große Kinder und die ganze Familie. Abenteuerliche Kurzfilme mit dem besonderen Blick auf die jüngeren Kurzfilmfans werden am Samstagnachmittag präsentiert. Zwischen den Filmen können die jungen Zuschauer den Moderatoren wie gewohnt Löcher in den Bauch fragen und erfahren viel Wissenswertes rund ums Kino. Das Programm ist für Kinder ab 6 Jahren geeignet.
Der alljährliche Publikumsmagnet „Augenblicke – Spezial International“ (in Zusammenarbeit mit der Medienzentrale der Erzdiözese Bamberg) gibt sich unterhaltsam und besinnlich, liebenswürdig und gelegentlich ein bisschen böse. Das internationale Kurzfilmprogramm mit Filmen aus acht Ländern zeigt seine 26. Ausgabe zuerst in Bamberg und tourt im Anschluss daran durch 70 deutsche Kinos.
Ein Blick in die Ukraine
International öffnen die Bamberger Kurzfilmtage dieses Jahr das Fenster nach Osteuropa: Das Gastland 2019 ist die Ukraine. Dieses wird von einem der größten internationalen Kurzfilmfestivals der Ukraine „Wiz-Art“ aus der dem Deutschen nicht ganz unbekannten Stadt Lviv (Lemberg) vorgestellt. Die Kuratoren des Festivals haben für das Bamberger Publikum zwei verschiedene Programmblöcke unter dem gemeinsamen Titel „Ukrainische Nacht“ vorbereitet. Die Auswahl soll den Zuschauer|-innen nicht nur das Beste der letzten Kurzfilmjahre in der Ukraine zeigen, sondern auch den aktuellen Zeitgeist eines Landes im Kriegszustand. Was der Titel „Ukrainische Nacht“ genau bedeutet, wird dem Publikum erst im Januar verraten.
Werkschau: Installationen von Heiner Blum, Florian Purschke und Laura Leppert
Dieses Jahr kooperieren die Bamberger Kurzfilmtage wieder mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia und zeigen Installationen von Heiner Blum. Dabei werden Lichtkästen angebracht, die fiktive Filmtitel zeigen und somit wie geschaffen für das Kurzfilmfestival zu sein scheinen. Doch damit nicht genug: Zwei weitere Künstler haben sich gefunden, um die Ausstellung zu ergänzen. Florian Purschke und Laura Leppert lernten sich bei ihrem Kunststudium an der Kunsthochschule in Kiel kennen und geben dem Ganzen den letzten Schliff und stellen eine Installation über Filmvorhänge aus.
„Found Footage“ mit Romeo Grünfelder
Schon mal von „Found Footage“ gehört? Der Filmemacher und Künstler Romeo Grünfelder kuratiert bei den 29. Kurzfilmtagen die Gastrolle: „Found Footage“ – sozusagen die kreative Second-Hand-Schiene des Filmschaffens. Bereits vorhandenes „gefundenes“ Filmmaterial aus beliebiger Quelle (Fernsehen, Kino, Privat oder Internet) und beliebigen Genres (Werbung, Musikclip, wissenschaftlicher Bericht, Horrorfilm etc.) wird neu geschnitten, gemixt, synchronisiert, manipuliert und aus dem Kontext gerissen. Das Publikum erwartet eine spannende und zugleich bizarre Kinoerfahrung mit Aha-Momenten, völliger Verwirrung und in jedem Fall großer Unterhaltung.
Und damit nicht genug
Eines der größten und bedeutendsten Frauenfilmfestivals weltweit kommt nach Bamberg und bringt eingängige und poetische Filme mit zu unseren Kurzfilmtagen. „Wir wollen dazu beisteuern, dass nicht nur Regisseurinnen, sondern auch Kamerafrauen, Filmmusikerinnen und andere Filmschaffende die Gelegenheit bekommen, ihre aktuellen Arbeiten zu präsentieren. Die Rolle kann als eine Einführung in das Thema „feministischer Film“ verstanden werden und wir laden zum FilmTalk ein, in dem weiter darauf eingegangen werden soll“, so der Veranstalter.
Information:
Der Kurzfilmclub in der Unteren Königstraße 6-8 zum Austauschen und Stärken ist vom 22. bis 26. Januar täglich ab 19.00 Uhr geöffnet.
Auch die Stadtbücherei wird mit einer Filminstallation wieder Teil des Festivals werden. Und das Ganze ohne Eintritt! Letztes Jahr sorgte die historische Filmschau „Die guten alten Zeiten – Bamberg in historischen Filmaufnahmen für einen Publikumsrekord“. Am diesjährigen Programm wird noch derzeit noch gearbeitet.
Fotocredits:
Filmstill „Luftholen“, Foto © Pressefoto
Zentauertrophäe für Preisträger(von Adelbert Heil), Foto © Pressefoto
Filmstill „The Divine Way“, Foto © Pressefoto