Die besten deutschen Comics
Ausstellung der Max-und-Moritz-Preisträger 2018
veröffentlicht am 05.12.2018 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Am 23. November war es wieder soweit. Unter dem Titel „Die besten deutschen Comics“ eröffnete im Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic in Schwarzenbach a.d. Saale die Ausstellung der Max-und-Moritz-Preisträger 2018. Der Ausstellung voraus geht alle zwei Jahre die Verleihung des bedeutendsten Preises für Comickünstler im deutschsprachigen Raum, der vom Internationalen Comicsalon Erlangen vergeben wird.
Die Preisträger
Als besten deutschsprachigen Comic zeichnete die Jury die Graphic Novel „Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein“ aus. Die gebürtige Wienerin Ulli Lust erzählt, wie sie als junge Frau eine Dreiecksbeziehung lebt. Mit Humor und Leichtigkeit plaudert dagegen Sarah Burrini von ihrem Leben als Comiczeichnerin. Seit zehn Jahren stellt sie im Comic-Strip „Das Leben ist kein Ponyhof“ die Erlebnisse ihres Alter Egos ins Internet. Als „Bester Comic für Kinder und Jugendliche“ wurde eine Comic-Adaption der beliebten Krimireihe „Die drei ???“ ausgezeichnet. Die Texter Ivar Leon Menger und John Beckmann arbeiten dafür eng mit Zeichner Christopher Tauber zusammen. Gemeinsam gelingt ihnen eine spannende Geschichte, welche die Charaktere überzeugend in die heutige Zeit übersetzt.
Jedes Jahr vergibt zudem das Publikum einen Preis. In diesem Jahr entschied sich die Fangemeinde für „NiGuNeGu“ vom Autorenteam Oliver Mielke und Hannes Radke. Ein Computernerd und ein Träumer suchen die Hilfe eines Dating-Gurus, um endlich die Frau fürs Leben – oder zumindest für die Nacht – zu finden.
Der Preis für die „Beste studentische Comicpublikation“ geht in diesem Jahr an die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Saar für ihr Werk „Paradies“. Mit ihren Geschichten und Zeichnungen erlauben sie einen Einblick in die Zukunft des grafischen Gewerbes hierzulande.
Der Höhepunkt der Max-und-Moritz-Gala ist die Verleihung des Preises für den „Besten deutschsprachigen Comic-Künstler“. Seit Jahren wurde Reinhard Kleist schon als Anwärter gehandelt, nachdem bereits 1996 seine allererste Veröffentlichung als bester Comic ausgezeichnet wurde. Seinen Ruf erarbeitete sich Kleist vor allem mit Biografien. Johnny Cash, Fidel Castro, Nick Cave und weitere – mit seinem eindringlichen Schwarz-Weiß-Stil lässt Kleist die Leser an ihren bewegenden Lebensgeschichten Anteil nehmen.
Präsentation in Schwarzenbach a.d. Saale
Im Erika-Fuchs-Haus sind nun Originalzeichnungen, Skizzen und Entwürfe der Max-und-Moritz-Preisträger zu sehen, welche die erstaunliche Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen und Zeichenstile aufzeigen. Fotos der Arbeitsplätze geben einen Eindruck von den unterschiedlichen Arbeitsweisen der Künstler. Eine Leseecke lädt dazu ein, in Ruhe in den Werken zu schmökern. Damit bietet die Ausstellung einen intensiven Einblick in die deutschsprachige Comicszene und einen guten Einstieg für diejenigen, die mit Comics bislang wenig vertraut sind.
Fotocredits:
Ulli Lust, Plakatmotiv, „Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein“