Szene

„Je ne parle pas français“

Namika am 15. Januar im „Hirsch“ in Nürnberg

veröffentlicht am 04.12.2018 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Namika

Namika, Foto © David Daub

Die Senkrechtstarterin der deutschen Musikszene kommt nach Franken: Am 15. Januar gastiert Namika im Nürnberger Szeneclub Hirsch.

Sie ist so etwas wie das perfekte Gesamtpaket: Optisch an die junge Sabrina Setlur erinnernd ein Leckerbissen, ein bisschen keck und frech, genauso auch nachdenklich, und noch dazu eine Stimme, die ein bisschen so ist wie die Sahne auf dem sonntäglichen Kuchen. Kein Wunder, dass Namika die Musikszene in der Republik mit ihrem jugendlichen, frischen Auftreten angenehm durchwürfelt und der männlichen Singer-/Songwriterkonkurrenz ordentlich und höchst erfolgreich die Stirn bietet. Die 27-Jährige hat die Gunst der Stunde eindrucksvoll genutzt. Mit ihrer Debütsingle „Lieblingsmensch“ traf sie den Nerv der Zeit und der Musikfans. Die gebürtige Frankfurterin mit marokkanischen Wurzeln ist seither, drei Jahre ist der Nummer-eins-Smashhit bereits her, nicht mehr aus der Poplandschaft wegzudenken, hat sich in dieser Zeit längst etabliert. Dabei sieht sie sich selbst eher dem deutschen Hip-Hop zugeneigt, liefert auch immer wieder feine Reime in ihren Songs. Hanan Hamdi, wie sie bürgerlich heißt, hat nach ihrem kometenartigen Durchbruch anscheinend – oder doch definitiv – genau das richtige getan: ein bisschen touren, ein bisschen TV-Präsenz zur Primetime und im Hintergrund ein bisschen, aber dafür stetig, an einem Nachfolgealbum arbeiten. Geduld statt promptes Nachlegen auf einen riesigen Erfolg: Dieses Stilmittel, eher länger im Geschäft aktiven Künstlern fortgeschrittenen Alters vorbehalten, griff grandios. „Que Walou“, das zweite Studioalbum, ist eines der vorzüglichen Art und noch persönlicher als es die Debütscheibe war. Und in seiner Gesamtheit noch einen Tick peppiger dazu. Mit „Je ne parle pas français“ – ich spreche kein französisch – landete sie ihren zweiten an die Spitze der Charts durchstartenden Song. Dabei behält sie eines konsequent: die Bodenhaftung – egal, was sie auch tut. Und das gilt besonders auch, wenn die Schönheit auf der Bühne steht und mit Publikum und Musik eine einzigartige Symbiose eingeht. Da bleibt dann nur noch eines festzustellen: „Je ne parle pas français. Aber bitte sing weiter. Alles, was du so erzählst, hört sich irgendwie nice an.“ Zutreffender, als es Namika in ihrem aktuellen Hit singt, könnte man eine Liveshow von ihr selbst kaum beschreiben.

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Namika, Foto © David Daub

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