SACHSEN BÖHMEN 7000 – Liebe, Leid und Luftschlösser
Sehenswerte Ausstellung im smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
veröffentlicht am 06.12.2018 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Ausschnitt aus „Überfahrt über die Elbe am Schreckenstein“, Ludwig Richter, ca. 1840, Foto © Privatsammlung Norddeutschland, courtesy Hildegard Fritz-Denneville, Fine Arts Ltd., London
Eine der ältesten politischen Grenzen Europas liegt zwischen Sachsen und Böhmen. Die Wettiner und Georg von Podiebrad legten sie 1459 im Vertrag von Eger zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Königreich Böhmen fest. Davon unbenommen blieb das Leben in der Grenzregion geprägt von grenzüberschreitenden Beziehungen, Gemeinsamkeiten und Überschneidungen.
Die Ausstellung "SACHSEN BÖHMEN 7000" im smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz nimmt die facettenreiche und dynamische Beziehungsgeschichte beider Regionen in einem weiten chronologischen Rahmen von der Steinzeit bis zur Gegenwart in den Blick. Über Grenzen hinweg offenbart die Ausstellung Verflechtungen, Konflikte und Versöhnung, erzählt von Liebe und Leid, von Umarmung und Ausgrenzung, von Luftschlössern und Fluchtwegen. Manche Episoden zeugen ganz nüchtern und pragmatisch von Nachbarschaft, andere sind voller Emphase und Leidenschaft, mit Höhenflügen und Tiefpunkten. Sie berichten nicht von 7000 Jahren Landesgeschichte, deren Geschicke von Fürsten, Königen und Kaisern gelenkt werden, sondern vielmehr von der zeitlichen Tiefe, von Geben und Nehmen, von Migration, Handelsaustausch und Kulturtransfer. All dies lässt uns verstehen, warum sich Sachsen und Böhmen einerseits so nah, andererseits so fern sind.
"SACHSEN BÖHMEN 7000" präsentiert hochrangige Objekte der Archäologie und Kulturgeschichte aus beiden Regionen und bietet einen exklusiven Blick auf bedeutende Kunstschätze Sachsens und Böhmens. So verlassen das goldene Kopfreliquiar der Heiligen Ludmilla sowie ihr Grabtuch die Prager Burg nur in den seltensten Fällen. Einige Originale, wie das Sächsische Stammbuch, können nur wenige Wochen in der Ausstellung präsentiert werden und müssen danach gegen ähnliche Exponate ausgetauscht werden. Die Werke der Cranachschüler Anton Heusler und Meister I.W. sind dank der Kooperation mit der Nationalgalerie Prag zu sehen.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen – auch in Gebärdensprache und in leichter Sprache –, Vorträgen, einer Lesung und einer Vorführung der berühmten Puppen „Spejbl und Hurvínek“ des berühmten Prager Marionettentheaters begleitet die Ausstellung.
Infos & Termine:
28.09.2018 – 31.03.2019
Di - So & feiertags von 10.00 bis 18.00 Uhr Do von 10.00 bis 20.00 Uhr
smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Kulturen entdecken – Geschichte verstehen
Stefan-Heym-Platz 1
09111 Chemnitz
Tel. (0371) 911 999 – 0
www.smac.sachsen.de
Fotocredits:
Ausschnitt aus „Überfahrt über die Elbe am Schreckenstein“ von Ludwig Richter, ca. 1840, Leihgeber/Foto: Privatsammlung Norddeutschland, courtesy Hildegard Fritz-Denneville, Fine Arts Ltd., London