Viel Prominenz in der Stadtgalerie Bamberg
no show. Oliver Mark
veröffentlicht am 05.04.2019 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Oliver Mark (* 1963) zählt zu den bekanntesten Portraitfotografen im deutsch-sprachigen Raum. Die Liste der von ihm portraitierten Persönlichkeiten ist lang, darunter so unterschiedliche Menschen wie Angela Merkel, Joachim Gauck, Papst Benedikt XVI., Tom Hanks, Ben Kingsley, Ai Weiwei, Antony Hopkins, Cate Blanchett, George Lucas, Umberto Eco, Jeff Koons und viele mehr – ca. 650 Personen der Zeitgeschichte.
Vom 6. April bis 2. Juni 2019 zeigt die Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer unter dem Titel „no show“ Werke des Portraitfotografen. Dabei wirft Oliver Mark einen ungewöhnlichen Blick auf Schauspieler und Künstlerinnen, Politiker, Musiker. Sein persönliches Interesse gilt zeitgenössischen Künstlern. In den sorgfältig arrangierten Aufnahmen erscheinen berühmte Persönlichkeiten nicht im erwarteten Kontext, sondern sind mal aufsehenerregend inszeniert, mal pur ins Bild gesetzt, immer aber in einer emotionalen Dichtheit. Neben der Spiegelreflexkamera setzt Mark oft seine alte 680 Polaroid-Kamera ein. In den Sofortbildaufnahmen wird die Vertrautheit und Nähe zu den Porträtierten sichtbar.
Als wiederkehrendes Motiv zieht sich der Bilderrahmen durch Marks fotografisches Werk, als Stilmittel, als Spannungsgeber, als Begrenzung und Botschaft. Seien es die leeren Rahmen, die mit ihren schwarzen Flächen auf das titelgebende „Nicht-Erscheinen“ verweisen, oder das Arrangement seiner Arbeiten in üppig vergoldeten Barockrahmen: Die erzeugte assoziative Nähe zur Altmeistermalerei, verstärkt durch das immer wiederkehrende Motiv der Hände oder durch Vanitaszitate im Bild, verfehlt ihre Wirkung nicht, gerade wenn sie ironisch gebrochen wird.
Oliver Mark arbeitete u. a. für die Zeitschriften Architectural Digest, Rolling Stone, Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung Magazin, Stern, Time, Vanity Fair, Vogue und DIE ZEIT.
Copyright Foto: no show .Oliver Mark, Isa Melsheimer, Berlin, 2018, Foto © Oliver Mark