Hautnah
Der Kunstverein Kronach präsentiert Werke von Cornelius Völker
veröffentlicht am 30.09.2019 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer
Für seine 250. Ausstellung hat sich der Kunstverein Kronach einen Sohn der Stadt ausgesucht, den international gefragten Cornelius Völker. Der Maler, 1965 in Kronach geboren, wuchs in Nordrhein-Westfalen auf und verbringt den größten Teil seines Lebens dort. Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf, Stipendiat der Pariser Cité Internationale des Arts, Graduierten Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen, Max Ernst-Stipendium, Stipendium der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW und einige Preise später wird Völker 2018 zum Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste ernannt.
Unter dem Titel „Hautnah“ gibt die nun gezeigte Ausstellung tiefe Einblicke in die Anatomie des menschlichen Seins und seiner Vergänglichkeit. Und schon das Ausstellungsplakat lässt erkennen, dass es hier weniger um Schönheitsideale geht, zeigt es doch einen schlaff und müde wirkenden Männerkörper in einer scheinbar viel zu großen Feinrippunterhose, weit ab von Erotik und sexuell anziehender Ausstrahlung. Bei diesem Motiv wird auch schon das besondere Kennzeichen von Cornelius Völker deutlich, dass er alltägliche Dinge (in diesem Fall die Feinrippunterhose), mit Objekten (in diesem Fall scheinbar der männliche Körper) mit extrem dicken Farbauftrag auf der Leinwand entstehen und dabei, durch Verwischen und Schlierenbildung, das Motiv irgendwie beweglich erscheinen lässt. Cornelius Völkers Bilder wirken in der Tat "bewegt", schaffen so für den Betrachter die Möglichkeit unter die Oberfläche zu blicken. Und dadurch wird das augenscheinlich Hässliche mitunter schön.
Die Ausstellung „Hautnah“ ist vom 22. September bis 3. November 2019 in der Galerie des Kunstvereins in der Kronacher Siechenangerstraße 13 zu sehen. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, jeweils 15:00 bis 18:00 Uhr Die Vernissage, findet am 22. September 2019, um 18:00 Uhr statt. Der Künstler wird anwesend sein. Der Eintritt ist frei.