Die Sonderausstellung „BarriereSprung. Vom Leben mit Behinderung“ versucht, mit spielerischen Zugängen, aussagekräftigen Exponaten und medialen Inszenierungen das Bewusstsein für historische und gegenwärtige Debatten zu schärfen und Vorurteilen entgegenzuwirken. Sie versteht sich als Beitrag zu den Inklusionsbemühungen der Stadt Erlangen.
Der erste Ausstellungsbereich nimmt Begriffe wie „Barriere“ und „Normalität“ in den Blick, um das komplexe Thema Behinderung, manchmal auch augenzwinkernd, aus heutiger Perspektive auszuloten. Wer ist „normal“? Wer gilt als behindert? Wo liegen die eigenen Barrieren? Und wodurch wird eine Barriere zur Behinderung? Zahlen und Statistiken geben erste Antworten. Ein historischer Ausstellungsteil unternimmt einen Streifzug durch fünf Jahrhunderte. Diese wechselhafte Geschichte des Umgangs mit behinderten Menschen lässt sich an den gezeigten Exponaten ablesen: Historische Prothesen sowie „Therapiemaschinen“ zur Behandlung „Geisteskranker“ spiegeln den Stand der medizinischen Versorgung in ihrer jeweiligen Zeit wider. Ein kämpferisches Dokument des Protests einer jungen Generation Behinderter gegen gesellschaftliche Missstände ist die „Krüppelzeitung“, die 1979 erstmals erschien. Aktuelle Produkte der Spielzeugindustrie, wie die Barbie im Rollstuhl, zeigen, dass das Thema Behinderung im Alltag angekommen ist – und sogar vermarktet wird.
Im dritten Bereich der Ausstellung kommen Menschen mit Behinderung aus Erlangen und der Region selbst zu Wort. Nach dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ verleihen sie ihren Erfahrungen, Bedürfnissen und Meinungen Ausdruck und zeichnen ein vielstimmiges Bild gegenwärtiger Lebensrealitäten. Interaktive Stationen bieten Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, Beeinträchtigungen nachzuempfinden und die Kommunikation mit Brailleschrift oder Gebärdensprache auszuprobieren.
Die Ausstellung „BarriereSprung. Vom Leben mit Behinderung“ ist vom 30. Juni 2019 bis 6. Januar 2020 im Stadtmuseum Erlangen, am Martin-Luther-Platz 9, zu sehen.
Öffnungszeiten: Di/Mi 9 – 17 Uhr, Do 9 – 20 Uhr, Fr 9 – 17 Uhr, Sa/So/feiertags 11 – 17 Uhr, 24.12./25.12., 31.12., 1.1. geschlossen
Eintritt 4 Euro, ermäßigt: 2,50 Euro, Führungen: 2,50 Euro, Museumspädagogik: 2 Euro