Freude schöner Götterfunken...
Die Welt startet im Dezember in das Beethoven-Jubiläumsjahr
veröffentlicht am 28.11.2019 | Lesezeit: ca. 20 Min. | von Ludwig Märthesheimer
Am 16. Dezember 2019 startet die Welt in die Feierlichkeiten um das Musikgenie Ludwig van Beethoven. Seinen genauen Geburtstag weiß man zwar nicht, aber da er laut Urkunde am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft wurde, geht man allenthalben davon aus, dass er einen Tag früher, also am 16. Dezember 1770 in der Stadt am Rhein in eine Musikerfamilie hineingeboren wurde. Schon sein Großvater war Hofkapellmeister in Bonn und sein Vater Johann war dort als Tenorsänger beschäftigt. Johann van Beethoven, der als Musiklehrer einen sehr guten Ruf genoss, erkannte frühzeitig die Begabung seines Sohnes. Unterstützt von Kollegen der Bonner Hofkapelle, unterwies er Ludwig im Klavier- und Orgelspiel und im Umgang mit der Violine. Und ähnlich wie bei Mozart, stand Ludwig van Beethoven im zarten Alter von sieben Jahren zum ersten Mal als Pianist auf der Bühne. Christian Gottlob Neefe, der 1782 die Stelle des Hoforganisten in Bonn antrat, sollte den nächsten Schritt in Beethovens Ausbildung begleiten. Er erteilte Ludwig Klavier- und Kompositionsunterricht und vermittelte dank seiner Kontakte die Veröffentlichung erster Kompositionen. Im gleichen Jahr noch wurde Beethoven im Alter von nur zwölf Jahren Neefes Stellvertreter an der Orgel, 1784 folgte dann die Festanstellung als Organist. Zeitgleich spielte er in der Hofkapelle Cembalo und Bratsche. Nach einem Zerwürfnis mit seinem Förderer Neefe verließ Beethoven 1786 Bonn und reiste zu Studienzwecken nach Wien, wo er auch angeblich Unterricht bei Mozart nehmen wollte. Durch den plötzlichen Tod seiner Mutter Maria Magdalena war Ludwig van Beethoven gezwungen, die Reise zu beenden und nach Bonn zurückzukehren. Sein Vater war stark alkoholkrank, vom Dienst bei der Hofkapelle suspendiert, und so musste Ludwig die Rolle als Familienhaupt übernehmen, begann aber trotz dieser Belastung 1789 sein Studium an der Bonner Universität. Im November 1792 machte sich Beethoven erneut auf den Weg nach Wien. Dort sollte er, Mozart war bereits verstorben, von Joseph Haydn unterrichtet werden.
Eigentlich als vorübergehende Studienreise geplant, bewirkte das Zusammentreffen verschiedener Ereignisse, dass Wien nun der dauerhafte Aufenthaltsort Ludwig van Beethovens werden sollte. Beethovens Vater starb 1792, die französischen Truppen besetzten 1794 das Rheinland, woraufhin der kurfürstliche Hof aus Bonn fliehen musste. Damit war nicht nur eine Rückkehr unmöglich gemacht worden, auch die Gehaltszahlungen des Kurfürsten blieben damit aus. Nachdem seine Brüder Kaspar und Karl ebenfalls nach Wien übersiedelt waren, gab es fortan keinen Grund mehr für eine Rückkehr in seine Heimatstadt am Rhein.
In Wien fand Beethoven in Fürst Lichnowsky einen Gönner und Förderer, der ihm durch die Zahlung eines jährlichen Gehalts ein unabhängiges, künstlerisches Leben ermöglichte. Darüber hinaus gab er Musikunterricht und verkaufte Noten seiner Werke, die allerdings recht wechselhaften Erfolg hatte. Wurde „Fidelio“, seine einzige Oper, 1805 noch stark kritisiert, feierte sie dann Jahre später große Erfolge beim Wiener Publikum. Beethoven nahm, wie vereinbart, bei Joseph Haydn Kompositionsunterricht, allerdings trübte die damals schon selbstbewusste und eigenwillige Persönlichkeit Beethovens das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler. Unzufrieden mit Haydn ließ sich Beethoven zusätzlich noch von Johann Baptist Schenk, Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri, der lange Zeit zu Unrecht als großer Gegenspieler Mozarts gesehen wurde, unterrichten.
1795 trat Beethoven erstmals als Pianist vor Wiener Publikum auf, und die ersten Kompositionen, die er verkaufte, waren die drei 1974/1795 entstandenen Klaviertrios, die die Opus Nummer 1 trugen. In den folgenden Jahren beschäftigte sich Beethoven sehr stark mit Streichquartetten und Sinfonien, zwei zentralen Gattungen der Klassik. Zwischen 1798 und 1800 komponierte er nach intensivem Studium der Quartette Haydns und Mozarts eine erste Serie von sechs Quartetten. 1800 und 1802, präsentierte er seine 1. und seine 2. Sinfonie.
Bereits 1797 wurde Beethoven mit einem Problem konfrontiert, welches nicht nur eine ernste Bedrohung für seine musikalische Laufbahn darstellte, auch sein gesellschaftlicher Umgang litt darunter: das Gehörleiden, das letztlich zu seiner Taubheit führte. Anfangs entwickelte sich die Krankheit wohl recht schnell, schien danach aber für einige Jahre zu stagnieren, bevor die völlige Ertaubung dann im Jahre 1818 einsetzte, als Beethoven gerade mal 48 Jahre alt war. Bereits ab 1813 benutzte Beethoven Hörrohre, um mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren, ab 1818 lässt sich der Gebrauch von sogenannten Konversationsheften nachweisen, mit großer Wahrscheinlichkeit das Indiz für die völlige Taubheit des Komponisten. Obwohl aufgrund der schweren persönlichen Krise, in die Beethoven durch die Krankheit gestürzt wurde und die ihn offenbar sogar an Selbstmord denken ließ, sein Leben als Pianist faktisch vorbei war, komponierte er immer weiter, wenngleich sich sein kompositorischer Stil stark veränderte. Die Jahre von 1802 bis 1812 werden oftmals als die produktivste Phase in Beethovens Leben bezeichnet. Sechs seiner neun Sinfonien komponierte Beethoven allein in dieser Zeit, darunter so bekannte Werke wie die 3. Sinfonie Eroica, die 5. Sinfonie und die 6. Sinfonie Pastorale. Darüber hinaus entstanden das 4. und 5. Klavierkonzert sowie die fünf „mittleren“ Streichquartette. Die erste Fassung seiner einzigen Oper „Fidelio“ komponierte Beethoven ebenfalls in dieser Zeit, im November 1805 wurde sie unter dem ursprünglichen Titel „Leonore“ erstmals aufgeführt, allerdings mit mäßigem Erfolg. Nach zweimaliger Überarbeitung konnte sich das Publikum einige Jahre später aber durchaus für die Oper begeistern. 1819 wagte sich Beethoven nochmals an die Komposition einer großen feierlichen Messe. Eine Auftragsarbeit zur Inthronisation des Erzbischofs von Olmütz, die dann allerdings erst mit fast dreijähriger Verspätung fertig wurde. Nach mehr als zehn Jahren Pause widmete sich Ludwig van Beethoven auch wieder dem Thema Sinfonie. Die Uraufführung seiner 9. Sinfonie am 7. Mai 1824 traf auf ein begeistertes Publikum. Wiewohl er seine eigene Komposition nicht mehr hören konnte, stand Beethoven zur Unterstützung mit dem Kapellmeister am Dirigentenpult. Zwischen 1824 und 1826 entstanden nochmals fünf Streichquartette. Das Streichquartett in F-Dur op. 135 war gleichzeitig das letzte Werk, das Beethoven vollendete.
Am 26. März 1827 starb Beethoven mit nur 56 Jahren an Leberzirrhose. Bei seiner Beerdigung auf dem Währinger Ostfriedhof im 18. Wiener Gemeindebezirk sollen ungefähr 20.000 Menschen anwesend gewesen sein. Da der Währinger Ostfriedhof aufgelassen wurde, bettete man Beethovens Skelett 1888 in den Ehrenhain auf dem Wiener Zentralfriedhof um, genauso wie die Gebeine von Johann Nestor, dem berühmten Dramatiker, Schauspieler und Opernsänger, der ursprünglich ebenfalls auf dem Währinger Ostfriedhof beerdigt war.
Die Bedeutung Beethovens für die Musik kann kaum überschätzt werden. Er gilt heute als der Vollender der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik. Stand seine „frühe Phase“ noch stark unter dem Einfluss Joseph Haydns, folgt darauf die „heldenhafte Zeit“ der Sinfonien und seiner einzigen Oper. Sein „Spätwerk“ entsteht in Teilen schon bei völliger Taubheit. Rund 340 Werke hat Ludwig van Beethoven der Menschheit hinterlassen, darunter Sinfonien, Klavierkonzerte, Streichquartette und eine Oper. Verglichen mit anderen Komponisten mag sich das bescheiden ausnehmen, allerdings waren Beethovens Werke von einem gewaltigen Hang zum Perfektionismus geprägt und dauerten bis zu ihrer Vollendung dann auch entsprechend lang. „Für Elise“, die „5. Sinfonie“ oder die „9. Sinfonie“ mit dem allseits bekannten „Freude schöner Götterfunken“ hätten die Zeit sicherlich nicht so erfolgreich überdauert, hätte Beethoven nicht so viel Zeit und Können in sie investiert, bis auch er schließlich damit zufrieden war. Ein Segen für die Menschheit.
Highlights zum Beethoven-Jubiläum
Eine besondere Stellung bei den Feierlichkeiten um das Beethoven-Jubiläumsjahr nimmt, als Geburtsstadt des großartigen Komponisten und Pianisten Ludwig van Beethoven, natürlich Bonn ein. Unter dem Motto „Beethoven neu entdecken“ umfasst das Programm etwa 300 geförderte Projekte. Bonn und die sie umgebende Region bilden das Zentrum des Beethoven-Jubiläumsjahres. Die Terminübersicht des Jubiläumsjahres ist jeweils aktuell im Veranstaltungskalender auf www.bthvn2020.de zu finden. Nachstehend einige ausgewählte Veranstaltungs-Highlights im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 außerhalb unseres Verbreitungsgebietes:
Der Beethoven-Rundgang
Ein besonderes Highlight ist der neu ausgerichtete, multimediale Beethoven-Rundgang, der das Leben Ludwig van Beethovens an 22 Stationen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis durch multimediale Info-Stelen mit Hintergrundinformationen in Videos und Texten in drei Sprachen lebendig werden lässt.
Der BTHVN2020-Musikfrachter
Der BTHVN2020 Musikfrachter, der von Mitte März bis Mitte April 2020 auf seine Reise geht, bietet ein vielfältiges Musikprogramm, das Menschen entlang seiner Flussfahrt von Bonn nach Wien an unterschiedlichen Anlegestationen zum Mitmachen und Zuhören einlädt.
Das Simultankonzert
Im Zuge der Eröffnung der Wiener Festwochen gibt es am 15. Mai 2020 musikalische Erlebnisse aus Wien via Live-Stream. Parallel hierzu spielt das Beethoven Orchester in Bonn Beethovens neunte Symphonie auf der Bonner Hofgartenwiese. Am Tag danach findet auf der Hofgartenwiese im Rahmen von BTHVN2020 außerdem das einzige deutsche Konzert von Kraftwerk im Jahr 2020 statt.
Das Beethoven Pastoral Project
Im Juni ruft das internationale Beethoven Pastoral Project Künstler*innen aus der ganzen Welt dazu auf, sich mit Beethovens 6. Symphonie, der Pastorale, auseinanderzusetzen und eine eigene Interpretation hiervon verknüpft mit einem Statement zum Klimaschutz auf die projekteigene Website www.beethoven-pastoral-project.com zu stellen. So entsteht ein globales Netzwerk, welches seinen End- und Höhepunkt am Weltumwelttag der Vereinten Nationen, dem 5. Juni 2020, haben wird.
Tan Dun
Am 8. August gastiert das Bundesjugendorchester zum Start seiner Sommertournee in Bonn und präsentiert zusammen mit dem Weltjugendchor Beethovens neunte Symphonie mit einer Uraufführung des chinesischen Dirigenten und Komponisten Tan Dun. Für BTHVN2020 erarbeitete er sein halbstündiges Chorkonzert „The Nine Project“, das die „Jiu Ge“ vertont, die „neun Gesänge“ schamanistischen Ursprungs.
Beethoven.Welt.Bürger.Musik
Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn in Kooperation mit dem Bonner Beethoven-Haus vom 17. Dezember 2019 bis zum 26. April 2020. Die zentrale Ausstellung zum Jubiläumsjahr 2020 zeichnet die wichtigsten Lebensstationen des Komponisten und Visionärs vor dem Hintergrund historischer Ereignisse nach und verschränkt diese mit seinem musikalischen Werk. Schon seit September 2019 können Besucher die neue Dauerausstellung im Beethoven-Haus mit hochkarätigen Original-Exponaten aus der größten Beethoven-Sammlung der Welt bestaunen.
Highlights zum Beethoven-Jubiläum in der Metropolregion Nürnberg
Auch die Kulturhochburgen unseres Verbreitungsgebietes haben sich auf das Beethoven-Jubiläumsjahr eingestellt. Nachstehend einige Highlights aus dem reichhaltigen Programm:
Bad Kissingen
250 Jahre nach Ludwig van Beethovens Geburt ehrt der Kissinger Sommer den Komponisten als Europäer und als freiheitlich-demokratischen Künstler. Seine drei großen bekenntnishaften Werke, die Missa solemnis, die Symphonie Nr. 9 und die Oper „Fidelio“, führen die Kissinger im engen Fokus einer Festivalwoche auf. Die Konzerte gehören zum bundesweiten Projekt „BTHVN 2020“.
Bamberg
Der Musikverein Bamberg veranstaltet am Freitag, den 23. Oktober 2020, um 20 Uhr, ein Konzert im Joseph-Keilberth-Saal mit namhaften Künstlern wie Tanja Tetzlaff – Violoncello, Sebastian Manz -Klarinette, weiteren Bläsersolisten und dem jungen vielversprechenden Pianisten Robert Neumann. Auf dem Programm stehen hauptsächlich Werke Beethovens aus seiner frühen Schaffensperiode wie das Gassenhauertrio op.11, die selten zu hörende Sonate für Horn und Klavier op.17, das bekannte Quintett op.16 für Bläser und Klavier und Variationen op.66 über die eingängige Arie aus Mozarts Zauberflöte „Ein Mädchen oder Weibchen“.
Die Konzertreihe „Klassik rund ums Klavier“ wird im Jahr 2020 mit vier attraktiven Konzertprogrammen Beethovens 250. Geburtsjahr feiern. Im Stephanshof, dem neuen kulturellen Treffpunkt der Region, findet am 02. Februar 2020 das Eröffnungskonzert in der Besetzung Klavier & 4 Solo-Bläser der Bamberger Symphoniker mit Werken von Beethoven und Mozart statt. Es folgen am 10. Mai Lieder und Klaviersonaten von Beethoven und Alban Berg mit der internationalen Sopranistin Martina Welschenbach und der Pianistin Tomoko Ogasawara, im September ein Beethoven-Programm (u.a. Vl. Sonate/Kreutzer und Trio/Geister ) mit dem Trio Franconia (Bart Vandenbogaerde, 1. Konzertmeister der Bamberger Symphoniker, Matthias Ranft, 1. Solocellist des selben Orchester und Tomoko Ogasawara) und Anfang November mit einer Lesung aus Thomas Manns Roman „Dr. Faustus“ Beethovens letzte Klaviersonate Op.111 und letzte Bagatellen Op.126 mit dem in Bamberg lebenden Rezitator und Schauspieler Martin Neubauer und Tomoko Ogasawara.
Bayreuth
Zu Ehren Beethovens haben sich der österreichische Pianist Rudolf Buchbinder und die Bamberger Symphoniker zusammengefunden. Auf dem Programm stehen am 30. und 31. Mai 2020 alle Klavierkonzerte des großen Bonner Sohns. Mit Rudolf Buchbinder betritt einer der größten Beethoven-Interpreten unserer Zeit die Bühne des Markgräflichen Opernhauses. Die 32 Klaviersonaten Beethovens hat Buchbinder mehr als 50-mal in über 50 Städten der ganzen Welt gespielt. Bei den zwei Konzerten im Rahmen der Musica Bayreuth ist Rudolf Buchbinder Solist und leitet die Bamberger Symphoniker gleichzeitig als Dirigent vom Klavier aus.
Am 6. Juni kann man in der Oberfrankenhalle Beethoven von einer anderen Seite kennenlernen. Unter dem Motto „Beethoven! The Next Level“ wir eine 70-minütige Musik- und Tanzshow geboten, bei der das Leben des genialen Künstlers „vertanzt“ wird. Choreografien, atemberaubende Projektionen und Musik verbinden sich zu einem echten Spektakel.
Erfurt
Etwas Besonders hat sich das Theater Erfurt ausgedacht. Wer Beethoven einmal abseits von den üblichen Advents- oder Kammerkonzerten hören will, der kann sich seinen Picknickkorb schnappen und in die STUDIO.BOX kommen und an einem musikalischen Picknick in Wald-Atmosphäre teilnehmen. Anlässlich des Jubiläums (der Komponist wurde am 17. Dezember 1770 getauft) erklingen kammermusikalische Werke des großen Meisters.
Feuchtwangen
Feuchtwangen greift das Beethoven-Jubiläum im Rahmen ihrer Konzertreihe „KunstKlang“ mit zwei Konzerten in der Stadthalle Kasten auf. Unter dem Titel „An die ferne Geliebte“ werden am 14. Februar 2020 Lieder von Ludwig van Beethoven und Benjamin Britten präsentiert. Am 24. April spielt der Weltklasse-Jazzmusiker Dieter Ilg mit seinen Kollegen Rainer Böhm und Patrice Héral einen intimen Kammerjazz-Abend, begleitet von Star-Bariton Thomas Quasthoff, der zur Musik von ihm gelesene Texte von und über Beethoven beisteuert.
Fürth
Beethoven, der Feuerkopf, der Himmelstürmer: Er spielt auch bei den Fürther Kirchenmusiktagen im Spätherbst eine entscheidende Rolle. Ihr Thema lautet: Kinder der Revolution. Am 14. November 2019 um 19.30 Uhr erklingt in der Kirche St. Paul in Fürth Beethovens Messe in C-Dur. Es singt die Stadtkantorei Fürth, es spielt das Orchester Ventuno unter Leitung von Ingeborg Schilffarth.
Am 28. November 2019 um 19.30 Uhr gestalten Sirka Schwartz-Uppendieck und Jens Barnieck in der Auferstehungskirche im Stadtpark Fürth das experimentierfreudige Duo-Programm Rrrr...evolution! Kagel & Beethoven an Orgel, Klavier und Harmonium. Anschließend wird Mauricio Kagels Film „Ludwig van“ aus dem Beethovenjahr 1970 gezeigt.
Am 6. Dezember 2019 um 17.00 Uhr, ebenfalls in der Auferstehungskirche im Stadtpark, schlägt das Orchesterkonzert Beethoven & Jesus eine Brücke ins Heute: Romantisch-revolutionäre Klänge von Beethoven münden in die Uraufführung eines musikalischen Jesus-Portraits. Es musizieren Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier) und das das Farrenc Orchester (Dirigent: Bernd Müller).
Gotha
Auch der MDR Musiksommer 2020 – Sommermusik Meilensteine 2 hat Beethoven in sein Programm aufgenommen. Am 27. Juni 2020 spielt das MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Ruth Reinhardt auf Schloss Friedenstein unter anderen Stücken auch Ludwig van Beethovens Konzert für Violine und Orchester, D-Dur op. 61. Als Solistin steht Alina Pogostinka auf der Bühne.
Meiningen
Das Meininger Staatstheater wartet 2020 mit einem wirklich würdigen Schwerpunktprogramm in Sachen Beethoven auf. Bereits beim Neujahrskonzert, das unter dem Motto „Seid umschlungen Millionen“ steht, wird Beethoven präsentiert. Weiter geht es im März mit dem 5. Sinfoniekonzert gefolgt von dem 6. Sinfoniekonzert im April. Das 8. Sinfoniekonzert präsentieren die Meininger dann am 25. Juni und das Dampflokkonzert im Juli lässt unter anderen Beethovens „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“ einmal in einem etwas anderen Ambiente erklingen. Für die Saisoneröffnung der Oper 2020 steht „Leonore“ auf dem Programm. Auch in Meiningen triff Beethoven Jazz, hier in Form eines Jugendkonzerts, dessen Termin zum Redaktionsschluss leider noch nicht feststand. Darüber hinaus gibt es weitere vier Schüler- und zwei Familienkonzerte unter dem Motto „Mit Beethoven unterwegs“ und und und.
In Meiningen gipfeln die Würdigungen Beethovens in der Beethoven-Woche mit einem Sonderkonzert (Sinfonie Nr. 9, d-Moll, op. 125) zum Geburtstag des Künstlers am 17. Dezember 2020, der Ballettaufführung „Prometheus“ am 18. Dezember, einem Klavierabend am 19. Dezember und seiner einzigen Oper „Leonore“ am 20. Dezember 2020.
Nürnberg
2020 wird ein Jubeljahr für die internationale Musikwelt: Ludwig van Beethovens Geburtstag jährt sich zum 250. Mal! Kein anderer Komponist hat seine eigene und die ihm nachfolgende Zeit so sehr geprägt wie Beethoven und dabei so viele Menschen mit seiner Musik erreicht. Zum Entree in das Jubiläumsjahr feiern ihn die Nürnberger Symphoniker und Chefdirigent Kahchun Wong in ihrem Neujahrskonzert mit einer Gala. Mit dabei: ein hochkarätiges Vokalquartett, die drei Nürnberger Konzertchöre und Mario Häring, der neue deutsche Shooting-Star des Klaviers. Aber das soll es noch nicht gewesen sein. Im April feiern die Musiker bei ihrem 18. Symphonischen Konzert in der Meistersingerhalle den Meister der Wiener Klassik mit der 4. Symphonie Beethovens und am 20. Mai erklingt am gleichen Ort Beethovens Neunte Sinfonie in einem besonderen Setup: die Nürnberger Konzertchöre, Chöre aus der Region, die Chorklassen von klasse.im.puls – 400 Sänger, Jung und Alt, musikalische Profis und Laien – und die Symphoniker sitzen kreisförmig in der Mitte der Meistersingerhalle. Eine nie da gewesene Gemeinschaft von Ausführenden und Publikum für eine neue Dimension des musikalischen Erlebnisses.
Auch das Nürnberger Staatstheater huldigt im Jahr 2020 dem Meister mit mehreren Aufführungen. Zweimal Beethovens 6. Sinfonie, „Pastorale“ und ein Kammerkonzert „Alles Beethoven: Von der Mandoline bis zum berühmten Septett“ transportieren die Strahlkraft Beethovens bis in die heutige Zeit.
Schweinfurt
Auch hier rollt das städtische Theater dem großen Komponisten den roten Teppich aus. Am 30. Dezember 2019 präsentieren die Bamberger Symphoniker Beethovens 9. Symphonie. Erneut ist es das Weltklasse-Orchester aus der Weltkulturerbestadt Bamberg, das am 10. und 11. Mai 2020 Beethovens 3. Symphonie (Eroica) in Schweinfurt auf die Bühne bringt. „Fidelio“ ist dann am 20. Mai zu sehen, während am 25. Mai 2020 Beethoven-Streichquartette von Quatuor Ébène, einem französischen Streichquartett gespielt werden.
Weikersheim
Auch der Intendant der TauberPhilharmonie in Weikersheim, Johannes Mnich, hat Beethoven in sein 2020er Programm integriert. In Deutschlands neuestem Konzertsaal steht der Jubilar besonders im Sommer 2020 im Mittelpunkt. Unbestrittener Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist dabei die 9. Sinfonie von Beethoven in einer Besetzung, wie sie besser kaum sein könnte: Mit dem Bundesjugendorchester und dem Weltjugendchor kommen am 15. August 2020 zwei weltweit renommierte Ausnahmeensembles an die Tauber, um diese wahrscheinlich berühmteste Sinfonie der Musikgeschichte aufzuführen. Zusätzlich wird das Konzert Open Air auf Leinwände übertragen, so dass Groß und Klein die begeisternde Kraft der Musik erleben können.
Am 5. September begrüßt die TauberPhilharmonie dann mit der Jungen Deutschen Philharmonie ein besonders experimentierfreudiges Ensemble, das sich mit der 7. Sinfonie auseinandersetzt. Fernab von traditioneller Aufführungspraxis wird bei diesem Konzert ein echter Brückenschlag zu anderen Künsten demonstriert und das Erlebnis Beethoven durch Theater, Pantomime, Improvisation und andere Formate ergänzt. Durch die Gegenüberstellung der traditionsreichen „Neunten“ mit der überraschend-interaktiven „Siebten“ werden so viele Facetten deutlich. Den Abschluss des Beethoven-Sommers gestaltet der Bonner Pianist und Musikvermittler Fabian Müller, der als erster deutscher Preisträger beim renommierten ARD-Wettbewerb in München zu den größten Talenten seiner Generation zählt. Er spielt alle fünf Klavierkonzerte des Jubilars an zwei Abenden mit dem Kölner Kammerorchester.
Würzburg
Auch das Mozartfest in der Stadt am Main nimmt im kommenden Jahr Beethoven in sein Programm auf. Wie könnte man dort auch anders, schließlich unternahm Beethoven einst seine erste Wienreise mit dem Ziel, bei Mozart Unterricht zu nehmen. Die Ku?nstler des Mozartfestes 2020 haben sich mit bewundernswerter Energie und Neugier auf diese Thematik eingelassen. Dabei liegt der Fokus auf jenen Werken Beethovens, die sich hörbar an seinen Vorbildern reiben. In mehreren Konzerten kann man Mozart und Beethoven auch in ausgefallenen Klangspha?ren zwischen Jazz und Weltmusik begegnen. Ku?nstler wie Sebastian Sternal oder die Hanke Brothers haben eigens fu?r das Mozartfest neue Werke geschrieben. Mehr als ein Dutzend renommierte GeigerInnen, darunter Viktoria Mullova, Carolin Widmann, Tianwa Yang und Augustin Hadelich, bereichern das Mozartfest, acht junge Streichquartette, ein Streichquintett, ein Streichtrio, zwei Streichduos. Auch die Riege der PianistInnen kann sich sehen lassen: Kit Armstrong, Martin Helmchen, Robert Levin, Jan Lisiecki, Faz?l Say, Ragna Schirmer, Herbert Schuch sind darunter.
Und für alle, denen dies noch nicht genug Beethoven war, hält Wien in 2020 sicherlich auch noch einiges Bemerkenswertes zu Beethoven bereit. Leider blieben unsere diesbezüglichen Anfragen unbeantwortet, wer sich selbst ein Bild verschaffen möchte, der kommt eventuell über die Webseite wienbeethoven2020.at weiter.