Ausstellungen

NIETZSCHE KOMPONIERT

Notenmanuskripte aus dem Nachlass

veröffentlicht am 30.01.2020 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Friedrich Nietzsche, Ermanarich, 1862 (Ausschnitt)

Friedrich Nietzsche, Ermanarich, 1862 (Ausschnitt), Foto © Klassik-Stiftung Weimar

Musik begleitete Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) sein Leben lang. Sie war ihm, der seit früher Jugend Klavier spielte und leidenschaftlich improvisierte, unentbehrlich. Das Leben ohne sie wäre „ein Irrthum, eine Strapatze, ein Exil“. Schon in der Schulzeit komponierte er vierhändige Klavierwerke zum Musizieren im Freundeskreis. Er schrieb Tänze für Klavier, Sonaten und Lieder und entwarf Chor- und Orchesterwerke. Die mehr als 70 Kompositionen des Philosophen sind kaum bekannt. Zum ersten Mal präsentiert das Goethe- und Schiller-Archiv eine Auswahl aus seinen Notenmanuskripten. Diese reicht von den frühen Stücken bis zum ‚Hymnus an das Leben‘ – dem letzten Werk des Komponisten, das Nietzsche 1887, zwei Jahre vor seinem geistigen Zusammenbruch, von Heinrich Köselitz (Pseudonym: Peter Gast) für Chor und Orchester arrangieren und „als eine Art Glaubensbekenntnis in Tönen“ als einzige Komposition drucken ließ. Eine Hörstation bietet eine Auswahl aus Nietzsches Klaviermusik. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 13. Februar um 17 Uhr statt. Am 11. März gibt es um 16 Uhr eine Kuratorenführung.

Ergänzt wird die Ausstellung um ein Konzert am 3. April 2020 im Neuen Museum Weimar. „Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ – Der Künstler Friedrich Nietzsche. Unter diesem Motto, übrigens ein Zitat, aus der Vorrede zu dem Werk: “Also sprach Zarathustra” kann man, unter der Regie von Heike Hennig, Axel Tiehlmann (Sprecher), Christoph Ritter (Klavier) und Muhammed Kaltuk (Tanz) live erleben.

Darüber hinaus bietet das Goethe-Schiller-Archiv am 23. April 2020 einen Vortrag des Londoner Professors Dr. Rüdsiger Görner an. Gedankenklänge – oder: Tanz der Denkschritte. Nietzsche und die Musikalisierung der Reflexion.

Die Ausstellung „NIETZSCHE KOMPONIERT“ läuft vom 14. Februar bis zum 14. Juni 2020 im Goethe- und Schiller-Archiv, Jenaer Straße 1 in Weimar.

Öffnungszeiten:

Mo – Fr 8.30 – 18 Uhr, Sa, So und Feiertage 11 – 16 Uhr

Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenfrei.

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