Die heute noch aktive Thurnauer Töpferei am Museum ruft im Jahr 1990 den Weihnachts-Töpfermarkt im Schloss Thurnau ins Leben. Ziel war es damals und ist es unverändert bis heute, dem mittlerweile zur Nische gewordenen Töpferhandwerk ein attraktives Verkaufsforum zu ermöglichen und gleichzeitig der über Jahrhunderte gewachsenen Thurnauer Töpfertradition einen internationalen Vergleich zur Seite zu stellen.
Schon bei der ersten Ausgabe des Weihnachtstöpfermarktes wurde das 2. Adventswochenende als jährlich wiederkehrender Termin festgelegt, damit ist Thurnau der letzte Töpfermarkt im Keramikjahr der Republik. Obwohl sich nicht alle der ortsansässigen Thurnauer Töpferbetriebe begeistert zeigten, wird der 1. Weihnachtstöpfermarkt, an dem bereits 13 Töpfer ihre Waren präsentieren, ein großer Erfolg. Obwohl die Rahmenbedingungen durch die Jahrzehnte dauernde Sanierung der großen Schlossanlage und die damit verbundene, unabwägbare Baustellensituation, mitunter mehr als erschwert wurde, gelingt dem Weihnachtstöpfermarkt über die Jahre hinweg eine kontinuierliche Weiterentwicklung und eine stetig sich verbessernde Situation für die Besucher selbst. Waren es sechs Jahre nach der Gründung bereits 35 teilnehmende Betriebe, zählte man im Jahr 2000 schon 45 internationale Töpfer und Töpfereien. 2002 übernehmen Andrea und Jörg Labuhn, sie in der Töpferei am Museum ausgebildete Töpferin, er Lehrer in Bayreuth, die Organisation des Thurnauer Weihnachtstöpfermarktes. Seitdem hat sich der Weihnachts-Töpfermarkt im Schloss Thurnau sowohl hinsichtlich seines Publikumsbesuchs als auch was die teilnehmenden Internationalen keramischen Meisterbetriebe angeht, zum meistbeachteten Keramikspezialmarkt in Nordbayern entwickelt. Er gehört zu den renommiertesten Töpfermärkten in Deutschland.
So bietet der WTM 2019 mit 61 teilnehmenden Betrieben einem kundigen Publikum (geschätzte 30.000 Besucher bei gutem Winterwetter) die ganze Vielfalt der europäischen Töpfertradition auf erlesenem Niveau: Gebrauchskeramik – das ist im engeren Sinne Koch- und Tafelgeschirr und Kachelöfen; Keramikkunst – das sind im weitesten Sinne Unikate wie Vasen, Dosen, Pflanzgefäße, Lampen, Schmuck, Skulpturen; jedenfalls – Keramik zum Benutzen, Befassen, Bestaunen.
Geradezu pünktlich zum 30. Jubiläum des WTM 2019 ist die Sanierung von Schloss Thurnau fast abgeschlossen, sodass der WTM alle Hofflächen – Oberer Schlosshof, Unterer Schlosshof, Brandplatz und der sogenannte „Rosengarten“ - in ansprechender Art und Weise nutzen kann.
30. Weihnachtstöpfermarkt in der Schlossanlage Thurnau vom 6. Dezember bis zum 8. Dezember. Freitag und Samstag von 11 bis 19 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen findet man im Netz unter www.weihnachtstöpfermarkt-thurnau.com