Starke Frauen braucht das Land
Das weibliche Geschlecht bestimmt das Africa Festival
veröffentlicht am 30.03.2020 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Andreas Bär
Völkerverständigung auf allerhöchstem Niveau: Das ist das internationale Africa Festival auf den Würzburger Mainwiesen seit jeher. Die größte und älteste Veranstaltung dieser Art in Europa ist längst ein absolutes Erfolgsrezept.
Inzwischen 31-mal haben die Verantwortlichen schon zu Tanz, Gesprächen und interkulturellem Miteinander geladen. In der Zeit vom 29. Mai bis zum 1. Juni ist es wieder soweit. Im Fokus der 32. Auflage stehen das weibliche Geschlecht auf der einen und die Sahelzone auf der anderen Seite. „Starke Frauen in Afrika“, so der Tenor der vier Tage. Mit den Musikerinnen Awa Ly aus Senegal, Angueliqué Kidjo aus Benin, Lira aus Südafrika, Lura aus den Kapverden und Nkulee Dube aus Südafrika stehen über die Pfingstzeit dabei vier großartige Künstlerinnen in unterfränkischen Gefilden auf der Bühne. Doch nicht nur die holde Weiblichkeit, die in vielen afrikanischen Staaten noch immer zu leiden hat, wird in Erinnerung gerufen, auch die dramatischen klimatischen Veränderungen – und die insbesondere in der Sahelzone – werden näher beleuchtet.
Passend zu den Themen haben die Macher Musikerinnen und Musiker unter anderem aus Burkina Faso, Sudan und Mali eingeladen. Außerdem wird das Projekt „The Great Green Wall“ vorgestellt und der gleichnamige Film im ARTE Kinozelt gezeigt. Es geht dabei um die Errichtung einer grünen Mauer von ca. 8000 km um die Ausbreitung der Wüste einzudämmen.
In der Stadtbücherei wird es eine Fotoausstellung von dem bekannten Fotografen Mario Gerth mit Fotos zu dem Thema „Gesichter des Sahels“ geben – nicht das erste Mal, dass der 37-jährige aus dem thüringischen Eisenberg seine Meisterwerke präsentiert. Sara Nuru wird ihr Buch „Roots“ und ihre Projekte „nuruWomen“ und „nuruCoffee“ in Äthiopien im Rahmen der Gesprächsreihe „Talk im Zelt“ vorstellen. Für die kleinen Besucher haben die Verantwortlichen etwas ganz Besonderes arrangiert: König Mensah I und Königin Onomrokor III aus Ghana werden zu Gast sein. Kinder (und natürlich auch Eltern) können den beiden ihre Fragen zum Thema „Wie ist es ein Königin Afrika zu sein?“ stellen. Wie gewohnt ist es damit aber nicht getan: Auf der riesigen Festivalfläche an den Mainauen wird den Besuchern – erwartet werden erneut weit über 100.000 – die afrikanische Kultur mit ihrer Lockerheit und guten Laune in vielerlei kleinen Dingen vermittelt, allen voran die musikalische Schiene wird wieder mit gut 200 Musikern aus dem so leidenden und doch so lebensfrohen Kontinent vertreten sein. Der Spaßfaktor: Der ist garantiert.