Mixtur

Fränkischer Kunstpreis

Jahresausstellung auf der Plassenburg

veröffentlicht am 23.06.2014 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Auf eine lange Tradition kann sich der Bund Fränkischer Künstler in Kulmbach berufen. In den Zwanzigern hatte die Plassenburg als Zuchthaus gedient. Als 1928 das Ende dieser doch unrühmlichen Ära gekommen war, machte man sich auf die Suche nach einer zivilen Nutzung der Befestigungsanlage. Aus der Nürnberger „Feierabendgesellschaft“ ging in jenem Jahr der Bund Fränkischer Künstler hervor und fand eine Bleibe auf der Plassenburg: Kunst statt Karzer!

Bereits ein Jahr hernach konnte unter der Obhut des Kunstmalers und Bildhauers Johannes Seiler die erste Ausstellung des Bundes auf der Plassenburg mit Gemälden, Plastik und Grafik Premiere feiern. Seither findet alljährlich in der dortigen Hofstube die Jahresausstellung des Bundes Fränkischer Künstler statt. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten von einer Jury in Augenschein nehmen zu lassen. Inzwischen wird die Werkschau ergänzt um den Fränkischen Kunstpreis, der alle zwei Jahre ausgelobt wird. Weiters finden seit 2010 Künstlersymposien statt. Ein Dutzend Künstlerinnen und Künstler kam von Ende April bis Anfang Mai auf der Plassenburg zusammen, um gemeinsam kreativ zu sein und den Austausch zu pflegen. Besucher waren willkommen und konnten die Entstehung der Werke verfolgen.

Jetzt öffnet am 6. Juli die Jahresausstellung ihre Pforten, die zwei Monate lang zu sehen sein wird. Bei der Eröffnungsfeier in der Großen Hofstube wird außerdem der mit 3000 Euro dotierte 3. Fränkische Kunstpreis verliehen. Der zweite Preisträger bekommt 1000 Euro zugesprochen, der dritte 500 Euro. Hinzu kommen zehn Anerkennungen in Höhe von jeweils 100 Euro.

Dem Bund Fränkischer Künstler ist es ein besonderes Anliegen, gerade junge Kreative an den Verein zu binden, denn es sind die Jungen zumal, die frischen künstlerischen Strömungen gegenüber offen sind, die sie erspüren, um sich in ihnen dann auszuprobieren. Der Kunstpreis – Bewerbungsschluss war der 19. Mai – steht Künstlern offen, auch Nichtmitgliedern, auch Gästen, die in Franken geboren sind, dort leben oder einen ausgeprägten Bezug zu dem Landstrich haben. Hinsichtlich Themen und Techniken sowie Medien gibt es keine Vorgaben, ein breites Spektrum etwa an Textilkunst, an Video, Skulptur, Installation und Performance ist möglich und wünschenswert. Als Vorsitzende der dreiköpfigen Kunstpreisjury konnte der Bund Nora Gomringer gewinnen, die selbst etliche (Literatur- und Kultur-)Preise eingefahren hat und seit April 2010 das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg leitet. Auf das Urteil der vor allem über ihren Vater Eugen mit zeitgenössischer (konkreter) Kunst aufgewachsenen und vertrauten Gomringer darf man gespannt sein.

Copyright Foto: © Bund fränkischer Künstler e.V.

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