Klassiker

Musik in fränkischen Schlössern

Natur, Kultur und Architektur

veröffentlicht am 23.06.2014 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Zum fünfzehnten Male lockt von Ende Juni bis in den November hinein eine kleine, aber exquisite Konzertreihe in den Naturpark Haßberge. Dabei kommt es zu einem reizvollen Dreiklang zwischen Musik, Naturschönheiten und architektonischen Preziosen. Nur selten oder überhaupt nicht öffnen die Schlösser Burgpreppach, Rentweinsdorf, Eyrichshof, Friesenhausen, Kirchlauter, Obertheres und das nahebei im Landkreis Bad Kissingen gelegene Schloss Waizenbach der Öffentlichkeit ihre Pforten, da sie sich sämtlich in Privatbesitz befinden.

Abseits der häufig etwas kalt-unpersönlichen Großkonzerthallen dürfen sich Besucher der „Musik in fränkischen Schlössern“ auf ein so schmuckes wie intimes Ambiente bei gräflichen oder freiherrlichen Familien freuen, die die Tradition des musikalisch-literarischen Salons wieder aufleben lassen, wie sie etwa Caroline von Wolzogen in Weimar und Rahel Varnhagen von Ense in Berlin führten. Der musikaffine Autor Peter Härtling war bereits zu Gast, der (auch körperlich) große Trompeter Ludwig Güttler, außerdem Mitglieder der Berliner Philharmoniker und der Staatskapelle Dresden.

Für die Konzeption der Reihe zeichnet die Burgpreppacher Konzertagentin Anne Meiners verantwortlich. Sie ist spontan entstanden aus Freundschaften zu Schlossfrauen und –herren, die sich für Kultur starkmachen und sich von der Idee begeistern ließen, ihre prachtvollen Barock- und Rokokobauten der Musik zu öffnen. Von Anbeginn an sind die Schlosskonzerte Teil des „Musikzauber Franken“, mit dem der Tourismusverband und das Studio Franken von Bayern 4 Klassik für die Region werben.

Den Auftakt macht am 29. Juni im Schloss Obertheres die Cappella Musica Dresden, zu der sich Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle zusammengefunden haben. Als Solist in barocken Konzerten für Trompete und Streicher wird Mathias Schmutzler zu hören sein. Am 26. Juli macht man Station in Schloss Rentweinsdorf. Bart Vandenbogaerde, Matthias Ranft (beide Bamberger Symphoniker) und die Pianistin Tomoko Ogasawara geben Klaviertrios von Haydn, Schumann und Dvorák. Sonaten in der aparten Kombination von Cello und Gitarre bringen am 6. September auf Friesenhausen Sibylle König und Markus Gottschall zu Gehör, Christoph Schobesberger liest Novellen von Zeitgenossen Antonio Vivaldis.

Zum Jubiläumskonzert am 21. September ist auf Schloss Burgpreppach die Isar Philharmonie München unter der Leitung von Wolfram Graul zu Gast. Es gibt Mozart und, im Anschluss, Wildspezialitäten von einem festlichen Buffet. Zu Lukullischem und Kunstgenuss bittet man am 11. Oktober ins Schloss Eyrichshof, wo Telemanns „Pimpinone oder die ungleiche Heirat“ halbszenisch aufgeführt werden wird. Der Rundfunk-Jugendchor Wernigerode beschließt die Reihe am Vorabend des ersten Advent. Und zwar in Burgpreppach.

Copyright Foto: © Schloss Burgpreppach

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