Open Air in St. Katharina
Musik im mittelalterlichen Gemäuer
veröffentlicht am 23.06.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Als vermutlich stimmungsvollste Spielstätte der Nürnberger Innenstadt gilt die Ruine der Katharinenkirche mit ihrem mittelalterlichen Gemäuer. Geboten wird, von Ende Juni bis Ende Juli, Musik zum Sichfallenlassen, zum Abtanzen, zum Eintauchen und Lauschen. Die Irin Wallis Bird vermag mit extraordinärem Gitarrenspiel, mit ihrer offenen Art und einer Stimme, die vom zarten Flüstern bis zum explosiven Schreien reicht, zu begeistern. Die niederländische Singer-Songwriterin Qeaux Qeaux Joans pflegt einen eigenen Stil zwischen Pop, Blues und Soul. Zu ihrer charismatischen Erscheinung und sehnsuchtsvollen Vocalisen kommt die einnehmende Poesie ihrer Liedtexte. Das zehnköpfige Pullup Orchestra aus der Schweiz war bereits beim Bardentreffen zu erleben. Mit einer Mischung aus Brassband-Sound und HipHop, kurz Brap, transportiert Pullup eine charmante, zugleich opulent orchestrierte Energie. Zu einer „Notte Italiana“ kommt es bei der Nürnberger Gitarrennacht mit Gionni di Clemente, der auch Oud, Bouzouki und Sitar virtuos beherrscht, mit Stefano Raponi (der dem großen Leo Brouwer eng verbunden ist) und seinem Meisterschüler Fabio Morosillo, mit dem Alvarez Guitar Quartet. Die gebürtige, in Berlin lebende Brasilianerin Dillon stellt in der Ruine ihr neues Album „The Unknown“ vor. Ihre Songs handeln von den Evergreens Liebe, Sehnsucht, Angst, Verlust, Vergänglichkeit und: Verlangen. Das Festival klingt am 28. Juli aus mit einem Konzert des Sunday Night Orchestra unter Leitung des Bamberger Trompeters Sebastian Strempel. In den Reihen des SNO finden sich einige der besten Jazzmusiker Deutschlands. Man darf sich auf ein rhythmisch-melodisches Feuerwerk in zahlreichen Stilrichtungen zwischen Latin und Swing freuen.
Copyright Fotos: © Andreas Friedrich, Jens Oellermann