Seit knapp zwei Jahren bereichert Angela Kohlrusch mit Ihrer Galerie AOA;87 die zeitgenössische Kunstszene in Bamberg. Die umtriebige Galeristin, die trotz ihrer jungen Jahre bereits namhafte Künstler zu ihrer Klientel zählt, hat mit der aktuellen Ausstellung „Giuseppe Veneziano | Apocalyptic and Integrated“ einen Maler und Skulpteur am Start, der bereits seit langer Zeit mit seinen Werken für den ein oder anderen Aufreger sorgt(e).
1971 in Sizilien geboren, studierte Veneziano zunächst Architektur an der Universität in Palermo. 2004 fiel er erstmals bei einer Ausstellung in Mailand auf, 2006 folgte der erste Eklat, der internationale Aufmerksamkeit auf sich zog. 2009 wurde gar das Bild „Madonna del Terzo“, das eine überarbeitete Version von Raffaels Madonna Cowper darstellt, zensiert. Veneziano hatte auf seinem Werk der Madonna das „Baby Hitler“ in die Arme gelegt, Grund genug für Politik und Kirchenvertreter die Entfernung des Bildes zu verlangen.
Zwei Dinge ziehen sich wie ein roter Faden durch das Schaffen Venezianos. Zum einen ist dies die provokante Aussage, die jedem seiner Bilder innezuwohnen scheint und zum anderen ist es der nahezu unveränderliche Stil, mit dem der Künstler seit nunmehr zwei Jahrzehnten malt. Als einer der Hauptvertreter der italienischen New Pop Art kreiert er seine Werke mit scheinbar leichter Hand, aber trotzdem zum Teil unerbittlicher Aussage. In der Regel erschließt sich diese dem Betrachter auch sofort, entfaltet aber, ausgelöst durch die gleichsame Sanftheit der Bilder, erst mit einer gewissen Verzögerung ihre volle Wucht. Ein faszinierender Effekt wie wir finden. Angela Kohlrusch zeigt insgesamt neun Bilder, drei Skulpturen und zwei NFTs Giuseppe Venezianos in ihrer Ausstellung und man darf gespannt sein, wie das Publikum darauf reagieren wird. Einen Besuch ist es allemal wert.
Die Ausstellung „Giuseppe Veneziano | Apocalyptic and Integrated“ läuft noch bis zum 17. September in der Galerie AOA;87, Austraße 14, 96047 Bamberg. Informationen sind erhältlich unter www.aoa-87.com.