Klassiker

Junge Elite mit viel versprechenden Voraussetzungen

Der längst zur Tradition gewordene „Kissinger Klavierolymp“ macht wieder neugierig auf den pianistischen Nachwuchs.

veröffentlicht am 28.09.2022 | Lesezeit: ca. 3 Min. | von Martin Köhl

Lukas Sternath

Lukas Sternath , Foto © Wolfgang Franz

Man hat sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt, ein genaues Auge auf den jeweiligen pianistischen Sechserpack zu werfen, der alljährlich zum „Kissinger Klavierolymp“ eingeladen wird. Noch jedes Mal ist man im Oktober auf Trouvaillen gestoßen, deren Namen später bekannt oder sogar berühmt wurden. Meist haben sie schon vorher einige Meriten gesammelt und sind an renommierten Orten aufgetreten – sonst würden sie nämlich gar nicht nach Bad Kissingen eingeladen.

Den Auftakt macht diesmal Lukas Sternath, ein Igor-Levit-Schüler aus Wien, der schon mit 20 Jahren diverse Wettbewerbe gewonnen hat und mit namhaften Orchestern zusammenarbeiten konnte. Er wird am 6. Oktober ein variantenreiches Programm mit Werken von Mozart, Beethoven, Ligeti, Brahms und Bartók spielen. Am Freitag folgt Lauren Zhang, eine 20-jährige gebürtige Amerikanerin, ebenfalls wettbewerbserfahren, die Menahem Pressler zu ihren Mentoren zählen darf. Sie wird ebenfalls eine Klaviersonate von Beethoven interpretieren, hinzu kommen Werke von Ravel, Bach, Liszt und das weniger bekannte Stück mit dem Namen „Gargoyles“ von Lowell Liebermann.

Der Samstag wartet mit einem dichten Programm auf, denn gleich drei Aspiranten wollen olympische Höhen erklimmen. Am Vormittag beginnt der kaum 20-jährige und in Nowosibirsk ausgebildete Roman Borisov sein Rezital mit weiteren Stücken Liebermanns und Werken von Beethoven, Brahms, Rachmaninoff und Prokofjew. Der Nachmittag gehört der 2000 geborenen Suah Ye aus Südkorea, die bereits hoch dekoriert ist und auf die Zusammenarbeit mit renommierten Orchester zurückblicken kann. Sie konzentriert sich auf Werke Bachs, Schumann, Ravels, natürlich auch Beethovens und die Toccata-Etüde von Unsuk Chin.

Es folgt am Abend Ariel Lanyi aus Jerusalem, der in England studiert und dort auch seine ersten Erfolge errungen hat. Auf seinem Programm stehen Werke von Beethoven, Schubert und Albeniz sowie die „Meditation on Haydn’s Name“ von George Benjamin. Am Sonntag beschließt vormittags der Kanadier Tony Siqi Yun den Klavierolymp. Der Pianist hat bereits ein Solorezital in der Elbphilharmonie gegeben und u.a. das Klavierkonzert von Tschaikowski zusammen mit dem Philadelphia Orchestra gespielt. Er interpretiert neben der obligatorischen Beethoven-Sonate Werke von Liszt und Brahms sowie das Stück „Wasserklavier“ von Luciano Berio. Das Abschlusskonzert nach der Kür der Sieger(in) folgt am Sonntagabend.

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