Ausstellungen

Max Huscher zum Andenken. Eine Weihnachtsausstellung.

Das Diözesanmuseum Bamberg widmet dem Krippenschnitzer Max Huscher eine monografische Ausstellung

veröffentlicht am 29.11.2022 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Max Huscher, Das letzte Abendmahl, Jahreskrippe im Priesterseminar Bamberg

Max Huscher, Das letzte Abendmahl, Jahreskrippe im Priesterseminar Bamberg, Foto © Diözesanmuseum Bamberg, Foto Ludmila Kvapilová-Klüsener,

Detailliert geschnitzte Charakterköpfe bärtiger Männer, bezaubernd schöne Frauengesichter und die typischen ‚sprechenden Hände‘ machen Max Huschers Krippenfigurengruppen einzigartig. Von Beruf Konditor galt die Leidenschaft Max Huschers (1905–1993) dem Schnitzen von Krippenfiguren. Bereits als Kind modellierte er die ersten Figuren aus Wachs und Gips. Obwohl seine Eltern nicht die Begeisterung für seine Begabung teilten, durfte er schließlich eine Ausbildung beim Bamberger Bildhauer und Krippenschnitzer Franz Bauer absolvieren. Bilder aus Zeitungen standen Modell für seine Figuren und Tiere.
„Einen besonderen Einfluss auf die Herstellungsart seiner Figuren scheinen die Neapolitanischen Krippen des Bayerischen Nationalmuseums gehabt zu haben“ verrät die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Ludmila Kvapilová-Klüsener. Ähnlich wie diese sind auch die Figuren von Huscher nicht als ganze Skulpturen gearbeitet, sondern als bekleidete Gliederpuppen aus mit Stoffen umwickeltem Drahtgestell. Lediglich die Köpfe, Hände und Füße sind aus Holz geschnitzt. Diese spezielle Herstellungsart macht die Figuren besonders beweglich und lebhaft und lässt die dargestellten Krippenszenen besonders lebendig wirken.

Neben der Neuerwerbung sind die beiden Jahreskrippen aus der Pfarrkirche Herz Jesu in Erlangen und jene des Priesterseminars die Highlights der Ausstellung. Letztere stammt aus dem Nachlass des Prälaten Rudolf Nickles (1912–2004). „Für die Ausstellung wird sie restauriert und samt originaler Aufbauten und gemalter Hintergründe von Bartholomäus Wappmannsberger aus Prien präsentiert“, freut sich die Kuratorin. Dank zahlreicher weiterer Leihgaben aus Privatbesitz ist diese Ausstellung überhaupt möglich. Auch Krippen, die die Gasexplosion im Haus von Max Huscher wie ein Wunder überstanden haben, sind in der Ausstellung zu sehen.

Über die Krippen hinaus bietet die Weihnachtsausstellung spannende Einblicke in das Leben des Schnitzers, seine Ausbildung zum Bildhauer, seine Vorlagen und Inspirationsquellen wie auch in die Machart der Figuren.

„Max Huscher zum Andenken. Eine Weihnachtsausstellung.“

Ausstellung im Diözesanmuseum Bamberg vom 26. November 2022 bis zum 15. Januar 2023. Alle wichtigen Informationen findet man online unter www.dioezesanmuseum-bamberg.de.

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