Überregionale Highlights

Avantgarde in den Niederlanden

Die expressionistische Künstlergruppe De Ploeg

veröffentlicht am 29.11.2022 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Jan Altink, Der rote Bauernhof, 1924, Collectie Stichting De Ploeg, Leihgabe Groninger Museum

Jan Altink, Der rote Bauernhof, 1924, Collectie Stichting De Ploeg, Leihgabe Groninger Museum, Foto © Marten de Leeuw

Avantgarde in den Niederlanden – dieses Motto scheint unweigerlich mit De Stijl verknüpft, mit geometrischer Abstraktion und den Protagonisten wie Piet Mondrian, Theo van Doesburg und Gerrit Rietveld. Andere künstlerische Tendenzen der Klassischen Moderne sind hierzulande weit weniger bekannt, wie etwa die 1918 in Groningen gegründete expressionistische Künstlergruppe De Ploeg. Ähnlich wie Die Brücke in Deutschland strebten diese jungen Künstler:innen nach Austausch und Sichtbarkeit. Groningen sollte hinsichtlich der Moderne urbar gemacht werden, daher auch der programmatische Name De Ploeg – zu Deutsch: Der Pflug. Es wurden zahlreiche gemeinsame Ausstellungen, Lesungen und Vorträge organisiert, um die Öffentlichkeit an die aktuellen Entwicklungen in Kunst, Architektur und Literatur heranzuführen. 
Die Mitglieder hielten Café-Szenen, Interieurs und städtisches Treiben fest, fanden ihre Motive aber vor allem auch in der Landschaft rund um Groningen. Sie porträtierten sich gegenseitig und kamen regelmäßig zu Aktstudien mit Modellen zusammen. Durch den regen, intensiven Austausch entwickelte sich in den 1920er-Jahren in den Reihen von De Ploeg ein variantenreicher niederländischer Expressionismus, der sowohl regional eingebunden als auch international ausgerichtet war.
Während diese wegweisende Expressionistengruppe in den Niederlanden große Wertschätzung genießt, ist sie hierzulande nahezu unbekannt. So zeigt die abwechslungsreiche Ausstellung über 100 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Kunsthandwerk von 15 Künstler:innen – sie entwickelten alle einen eigenen, charakteristischen Stil und bieten dem Publikum faszinierende Entdeckungen! Die Ausstellung wurde durch die Kooperation mit dem Groninger Museum ermöglicht und ist der Auftakt zu einer fast zweijährigen Tournee, beginnend hier im Südwesten, weiterreisend in den Norden nach Itzehoe, dann nach Erfurt im Osten und schließlich nach Ahlen im Westen Deutschlands.

Infos & Termine: 
bis 26. Februar 2023
Di, Mi & Fr von 14.00 bis 18.00 Uhr 
Do von 14.00 bis 20.00 Uhr
Sa, So & Feiert. von 11.00 bis 18.00 Uhr

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstraße 60–64
74321 Bietigheim-Bissingen

Tel. (07142) 74-483
Fax (07142) 74-446
galerie.bietigheim-bissingen.de
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