Simone Kopmajer

Die produktive steirische Sängerin ist seit Jahren ganz oben auf der Exportliste österreichischer Jazzkünstlerinnen, zelebriert ihre Stimme erfolgreich in den Staaten und ist längst „Big in Japan“ und im asiatischen Raum. Sie veröffentlicht, nachdem sie das obligatorische Weihnachtsalbum „Christmas“ bereits in 2020 unter unsere Christbäume legte, mit ihrem neuen Album „With Love“ beinahe eine Volume 2 dazu. Ausgewählte und auch eigene Kompositionen in weihnachts- und neujahrstauglicher Stimmungslage, sauber sortiert aus dem Reigen der Weltklassiker und des Popkanons und „cozy“ produziert. Ihre vorzügliche Stimme stets im Vordergrund. Dort, wo sie hingehört. Punktgenau an Ort und Stelle und eine feine Instrumentierung jeweils darum herum, bis zum New York String Quartett. Mit den gewohnten Gastrollen von KollegInnen wie John Di Martino oder Sheila Jordan. Vokaljazz aus dem Bilderbuch. Lehrwerk für Gesangbegleitung und Stimmeinsatz gleichermaßen. Sehr lieblich und süß eingespielt. Schmuseblues 2.0 sozusagen. Zentrales Thema: die Liebe. Das verträgt keine Ecken und Kanten. Akzentuiert bleibt ausschließlich die Stimme. Über sie hinaus läge noch Potential. Das jedoch ehrt die zurückhaltenden Instrumentalisten, die keinen Ton zu viel spielen, manchmal aber einen zu wenig. Was George Michael „Songs For The Last Century“ betitelte, schickt Kopmajer als persönlichen Liebesgruß und tönt damit deutlich bescheidener als sie es sich leisten könnte. Ihre Version von „Tell it like it is“ wird sich in die Herzen nicht nur ihrer amerikanischen Hörer eingraben.