Der Sprung ins Dunkle - Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918
Ausstellung im Stadtarchiv Nürnberg
veröffentlicht am 04.08.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Für viele von uns ist er ganz weit weg, ein Ereignis an das man sich kaum mehr erinnern kann, geschweige denn will. Sei es, weil zwischen damals und heute ein weiterer Weltkrieg dazwischen lag oder aber, weil es einem heutzutage geradezu irrwitzig erscheint, dass die Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajevo im Sommer 1914 zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte.
Dem Attentat, das zunächst einen Lokalkrieg zwischen Österriech-Ungarn und dem Königreich Serbien zur Folge hatte, folgte die offizielle Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich und in den darauf folgenden 4 Jahren verloren weltweit 17 Millionen Menschen ihr Leben.
Die Front war weit entfernt, aber der Krieg überall spürbar. In der auf Export ausgerichteten Industriestadt Nürnberg fehlten in den Betrieben nicht nur die zum Kriegsdienst verpflichteten Arbeiter, sondern auch die Aufträge. Viele Firmen mussten schließen, die Arbeitslosigkeit stieg. Familien verarmten, die gesamte Bevölkerung litt unter dem alltäglichen Mangel. Das Themenspektrum reicht von der kommunalen „Verwaltung des Mangels“ über die kriegswirtschaftliche Entwicklung bis hin zu den militärischen Aspekten und dem Lazarettwesen. Ebenso werden politische, sozial- und kulturgeschichtliche Themenfelder wie Parteien und Gewerkschaften, Frauen und Familie, Jugend, Sport, Schulwesen, Theater, Film, Kunst- und Ausstellungswesen behandelt. Auch die Schicksale Nürnberger Soldaten an der Front werden in den Blick genommen.
Das Stadtarchiv Nürnberg hat deshalb in Zusammenarbeit mit den Archiven des Großraums ein Ausstellungs- und Buchprojekt zur Erforschung der Geschehnisse in den Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach während des Ersten Weltkriegs initiiert und koordiniert. Am 29. Juli eröffnet das Stadtarchiv Nürnberg mit „Der Sprung ins Dunkle“ eine Ausstellung, die insbesondere das Geschehen in der Stadt und damit bisher wenig beachtete lokalgeschichtliche Aspekte beleuchtet.Weitere Ausstellungen zum Thema „Erster Weltkrieg“ werden in Erlangen und Fürth veranstaltet.
Copyright Foto: Frauen an den Pulverpressen in den Süddeutschen Telefon-Apparate-, Kabel- und Drahtwerken in Nürnberg, Foto, 1917. (Quelle: StadtAN E 9/376 Nr. 69)