Parlophonics – Dying Of The Light
ZOUNDR
veröffentlicht am 30.05.2023 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Oliver Will
Das zweite Album des internationalen Lockdown-Projekts Parlophonics klingt exakt nach dem, was das Trio ausmacht. Britische Rock- und Popmusik mit eingängigen Melodien und Hooks, mehrstimmigem Gesang und musikalischer Finesse. Das Album ist eine Hommage an ein Genre und seine Zeit. Und klingt entsprechend. Als hätte es wer aus den verstaubten Originalen der Genreschublade gezogen und die Entdeckung aus der Schatztruhe in die Musikbox gelegt.
Was Hugh Macdonald, ein Schotte aus Brighton, Robert Horvath aus Dresden und Fernando Perdomo aus North Hollywood gegenwärtig zusammenbauten, stammt aus vorherigen, allzu vergessenen musikalischen Zeiten. Ihre mannigfaltige Erfahrung und ihre musikalischen Vorbilder haben sie zu „Dying of the light“ vereint und damit eine zeitgenössische musikalische Perle erschaffen. Brillant der Gesang, die Melodie, die Arrangements. Minimal doch erfüllend. Fein akzentuiert. Von erster Güte. Handwerklich einerseits, künstlerisch andererseits. Feinste britische Popmusik. Und so eigenständig, dass vergleichende Namen, ganz gleich welcher Größe, nicht gerecht würden. Zu Gast sind Marcella Detroit (Shakespeares Sister, Eric Clapton), Denny Seiwell (Paul McCartney, Billy Joel) und der ukrainische Bluesmusiker Max Tovstyi, der im kriegserschütterten Kiew seine Spuren eingespielt hat. Klaus Voormann gestaltete das Cover und setzt der musikalischen Reminiszenz damit ein Krönchen auf.