Zeitgleich Zeichen setzen
Ein bundesweites Ausstellungsprojekt
veröffentlicht am 30.09.2014 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (der Kürze halber: BBK) hat sich seit seiner Gründung 1972 zum Ziel gesetzt, den von ihm vertretenen Kreativen auf Bundesebene Gehör zu verschaffen. Etwa alle drei Jahre werden die Aktivtäten – seit 1997 – in dem Projekt „zeitgleich – zeitzeichen“ gebündelt. An möglichst vielen Orten wird zur gleichen Zeit eine Ausstellung oder ein Projekt präsentiert und in einem Gesamtkatalog dokumentiert. In diesem Herbst beteiligen sich daran rund fünf Dutzend Städte von Bad Nauheim bis Zittau. Im Erfurter Haus zum Löwen beispielsweise rückt die Gruppenausstellung „Wie viele Worte braucht der Mensch?“ vom 27. Oktober bis zum 22. November die Typografie ins Zentrum und (hinter-)fragt, ob ein Bild mehr als tausend Worte sagt.
In der früheren Metallwerkstatt in der Richard-Wagner-Straße 62 zu Bayreuth heißt es „dreiDEUTIG“ (11. bis 26. Oktober). Gudrun Schüler, Friedemann Gottschald und Bernd Romankiewitz zeigen aktuelle Werkgruppen, die um die Themen Zeit, Vergänglichkeit, Stillstand und Flora kreisen. Facetten von hellen Reflexen und dunklen Linien spüren Monika Supé und Christian Toewe vom 6. bis 19. Oktober in der Hainstraße 57, Bamberg, nach. Ihre Arbeiten aus Draht (Supé) und Porzellan (Toewe) setzen sich mit Licht, Körper und Raum auseinander. „Urban Mining“ ist die 3. Große Kunstausstellung in Nürnberg betitelt, die vom 10. Oktober bis zum 9. November auf dem ehemaligen Quelle-Gelände und in der Galerie Hirtengasse 3 in Augenschein genommen werden kann. Den beteiligten Künstlern geht es darum, in Zeiten, da die Ressourcen immer knapper und teurer werden, Visionen zu entwerfen und zu mahnen.
Im mittelfränkischen Dinkelsbühl erinnern BBK-Künstler (Margit Schuler etwa, Manon Heupel, Anneliese Kraft, Milos Navratil und Peter Helmstetter) daran, dass gegen Ende des vorvergangenen Jahrhunderts Pleinair-Maler sich von Dinkelsbühl inspirieren ließen. Carl Spitzweg machte den Anfang, etliche Künstler aus München und Berlin folgten, darunter Fritz Hegenbart und Karl Schmidt-Rottluff. Die Hommage im Kunstgewölbe im Spitalhof (3. Oktober bis 19. Oktober) nennt sich „Dornröschen wach geküsst“.
Raus aus dem Atelier, hinein in die Stadt, denken sich fünf Künstler aus dem Frankfurter Raum. Darunter ist, mit seinem „Tanz im Wasser“, einer Fotografie ohne digitale Nachbearbeitung, die den Zauber des Balletts im flüssigen Element einfängt, Markus Elsner, ehemals Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Bamberg. Die „Getragene Kunst“ kann man vom 15. bis zum 31. Oktober in der Galerie der Bildenden Künstler, Hanauer Landstraße 89, in Frankfurt (am Main) erleben.
Copyright Foto: © Monika Supé