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Vogel Kusch, Husch, Husch, Husch

Süssspeisen und lieblingstürkische Wörter

veröffentlicht am 30.09.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Schlimm, schlimm, schlimm! Es sind Ferien, und doch hat Dennis Langeweile. Niemand ist zum Spielen da, die Mamma ist zum Sprachkurs in die Türkei gereist, der Papa hat ständig im Garten zu tun. Also sitzt Dennis, der heimliche Detektiv, versteckt hinter einem Dillbusch, wo ihm wenigstens Mister Rüssel, sein neunmalkluger Stoffelefant, Gesellschaft leistet, und hält mit seinem Fernrohr Wache. Da erspäht er ein altes buckliges Fräulein, mit Stock und einer Rollmaschine. Und schon ist Dennis, der gern mit Worten spielt und Unsinnslieder singt („Hör doch auf zu kitzeln, Dilli Dilli Dumm“), mit seinem Quatschwörterlatein am Ende. Wie sich herausstellt, ist das Fräulein Dill bei Dennis‘ Nachbarin zu Besuch und kommt ursprünglich aus Istanbul, wohin es alsbald auch wieder verschwindet. Die Gelegenheit für Dennis, ihm nachzureisen und endlich seine Mutter wieder zu sehen. Auf Türkisch heißt „dil“ soviel wie Sprache oder Zunge, „deniz“ Meer. Aus solchen Ähnlichkeiten zwischen dem Deutschen und dem Türkischen ist der Wörterhimmel, den die Kölner Autorin für Kinder ab der zweiten Schulklasse an hier präsentiert, gemacht. Ihr gelingt es ganz wunderbar, auf spielerische Weise ohne erhobenen Zeigerfinger zu zeigen, wie wichtig das Gespräch zwischen Jungen und Alten, wie wichtig der Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft ist. Und wie einfach ein solcher Austausch gelebt werden kann. Die treffenden Zeichnungen von Annette von Bodecker-Büttner lockern den Band zusätzlich auf, ein knappes Verzeichnis der „lieblingstürkischen Wörter“ von Dennis dient der Gedächtnisstütze und regt zugleich dazu an, die Liste wortspielerisch fortzuführen.

Copyright Foto: © Buchumschlag Andrea Karimé der Wörterhimmer des Fräulein Dill. Illustrationen von Annette von Bodecker Büttner

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