In Search of Dowland
B-Five Blockflötenconsort (Coviello Classics COV 91415)
veröffentlicht am 01.10.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Nicht auf die Suche nach einer verlorenen, durchaus aber auf die Suche nach einer uns eher entrückten Zeit und einem ihrer hervorragendsten Komponisten, Lautenisten und Sänger – nämlich dem Shakespeare-Zeitgenossen John Dowland (1563 bis 1626) – macht sich auf seiner soeben bei dem Darmstädter Label Coviello herausgekommenen CD das Blockflötenconsort B-Five. Man mag es kaum glauben, aber weit stiefmütterlicher noch behandelt und von oben herab sogar an Musikhochschulen belächelt („Ach, du studierst Flockblöte?“) wird nach wie vor die Blockflöte. Und das, obwohl überragende Solisten wie der Mitte August verstorbene Frans Brüggen, wie Dorothee Oberlinger und der Schweizer Maurice Steger in Konzerten wie Einspielungen belegen, dass die Blockflöte weit mehr als „ein Stück Holz“ ist. Vielleicht gelingt es ja dem fünfköpfigen Blockflötenensemble B-Five mit ihrer musikalischen Entdeckungsreise durch die Renaissance-Welt John Dowlands, ihrem Instrument neue Hörerkreise zu erschließen. Dowland jedenfalls hat seit einigen Jahren Konjunktur. Dowlands zeitlos melancholische Consortmusik, sehr feinfühlig von B-Five musiziert, steht die „Dowland-Suite“ des Schweizers Carl Rütti von 2012 gegenüber. Über das Spiel mit dem Raum schafft Rütti, der sich von Motiven und Melodien Dowlands leiten lässt, neue Klangfarben. Das B-Five Blockflötenconsort leuchtet sie wunderbar aus.