Szene

Varieté for charity comes to town

Verrückt und bunt und (für) eine gute Sache

veröffentlicht am 06.10.2014 | Lesezeit: ca. 6 Min.

Magische Momente, eine wahrhaft verrückte, eine so freche wie schräge Revue, mithin eine Melange aus Gesang, Illusion und Conférence, kurz: Vaudeville und Varieté der ganz besonderen Art verspricht Varieté for charity. Diese Nacht der Toleranz, zu welcher Gastgeberin Mechthild Lavette einlädt – am 14. November in den Bamberger Hegelsaal, tags drauf in die Kulturhalle Grafenrheinfeld, am 16. November als Abschluss der kleinen Frankentour dann in das Parks in Nürnberg – trägt immer auch einen caritativen Charakter.

Ein Teil der Erlöse kommt sozialen Einrichtungen wie Franken helfen Franken e.V., der Schweinfurter Kindertafel e.V. und dem „Christopher-Street-Day Nürnberg e.V. zugute. Bemerkens- und lobenswert ist zudem, dass die Bühne bei Varieté for charity ein ums andere Mal auch Künstlern gehört, die aufgrund einer Behinderung benachteiligt sind. Was aber gerade diese Menschen an Lebensfreude versprühen, macht ihre Aufführungen und Beiträge so ganz besonders. Der Spaß, den sie dabei haben, wirkt unmittelbar auf das staunend-amüsierte Publikum.

Zu erleben sind ein halbes Dutzend Künstlerinnen und Artisten, die die Zuschauer auf eine schillernde Reise zwischen den Welten mitnehmen werden. Eloquent und geistreich durch das Programm führen wird der Unterhaltungskünstler Marc Rudolf alias Megy B., der über die Liebe, das Laster und den Sinn des Lebens nachdenken wird. Dass er dabei Aktuelles in den Blick nehmen und neben amüsanten Liedern auch ein Gran Zauberkunst wird einfließen lassen, versteht sich.

Als „Diva mit der Powerstimme“ ist Wanda Kay angekündigt. Mit eigenen Liedern und Erfolgstiteln aus den Achtzigern verspricht sie den Saal zum Kochen bringen. Mit ihrem selbstbewussten „Ich bin stark“ gab die aus Essen stammende Kay im Fortissimo die Marschrichtung vor. Längst ließ sie weitere Mutmachersongs folgen. Mit einer lauten und modernen Diabolo-Jonglage wird sich Phil Os – ein „Künstler wie ein Rockkonzert“, der nicht nur Gitarre spielt – vorstellen. Ungeachtet aller Dynamik und Rasanz brauchen sich die Zuschauer nicht zu sorgen: Phil Os‘ Diabolos kehren, wie von Geisterhand gezogen, wieder und wieder zu ihm zurück.

Samira Reddmann, die junge Wilde aus Berlin, versteht sich auf Tanz und Trapez, dargeboten in staunenswerter Perfektion. Ihren ästhetischen Bewegungen wohnt ein Zauber Poesie inne. Nepo Fitz, aus Gräfeling gebürtig, bringt Auszüge aus seinem fast noch taufrischen Solokabarett „Dringend“. Es ist der abschließende Teil seiner „Mannwerdungs-Trilogie“. Dass sie mehrfach mit Preisen bedacht worden ist, darf bei Eltern, die auf die Namen Lisa Fitz und Ali Khan hören, nicht verwundern.

Als Zeitreisender und Zwischenweltenwanderer unterwegs ist der Sculp. Seinen Körper lässt er, wie das Pseudonym verrät, zu Skulpturen werden. Sculp ist ein zumal in dieser Zeit der nahezu ubiquitären Hetze willkommener Meister der Entschleunigung, der zum Avatar mutiert. Seine akrobatische Reise, die mit einem futuristischen Ausblick endet, beginnt bei den Ursprüngen der Kultur des Menschen. Ursprünglich ist auch das Instrument, das er beherrscht – das Didgeridoo, das von den Aborigines im Norden Australiens längst den Weg in die Musik der westlichen Welt gefunden hat.

Dass eine Jede und jeder Einzelne mit den je ureigenen Begabungen diese unsere Erde zu bereichern imstande ist, wird bei Mosaik, mit Steffi List, sofort augen- und ohrenfällig. Mosaik? So nennt sich die Inklusionsband der Mainfränkischen Werkstätten Würzburg. Sie wird unter anderem eigene Songs aus dem Album „Anders genial“ zu Gehör bringen. Aus aktuellem Anlass der Hinweis: Mosaik und Steffi List sind bereits am kommenden Sonntag, den 12. Oktober, zu erleben. In Ochsenfurt. Von 17 Uhr an. Beim Herbstfest. Zugunsten des Fördervereins der Mainfränkischen Werkstätten.

Und abschließend noch ein, zwei Sätze zur Philosophie von Varieté for charity, zu deren Verinnerlichung geraten sei: „Bei uns trifft sich die Welt – und das ist JEDERMANN – in einer einzigartigen Atmosphäre, die zusammen mit den Künstlern Brücken zwischen den Menschen schlägt“, heißt es von Seiten des Varietés. Inklusion und Toleranz gegenüber allen Menschen werden großgeschrieben. Rasse beispielsweise, Herkunft, Sexualität, Religion, aber auch Alter und Geschlecht: es ist gerade die Vielfalt des (und der) Menschen, welche die Prise Salz im Leben ausmacht. Nicht umsonst leitet sich ja der Begriff Varieté vom französischen Wort für „Vielfalt, Spielart“ ab. Diese Verschiedenheit spiegeln die Revues von Varieté for charity wider und lassen sie dadurch zu einer Quelle für Inspiration, Spaß, Lust (statt Last), gute Laune und Lebensfreude werden.

Näheres zu Bamberg, Freitag, 14. November:

Konzerthalle (Hegelsaal), Mußstraße 1, 96047 Bamberg

Vorverkauf: (Eintritt € 33,00 p. P., Abendkasse: zuzüglich 2,00 €/p. P.):

*bvd Kartenservice

*www.eventim.de (plus Gebühren)

Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr

Mehr über Grafenrheinfeld, am Samstag, den 15. November:

Kulturhalle, Hermasweg 1a, 97506 Grafenrheinfeld

Vorverkauf: (Eintritt € 27,00 p. P., Abendkasse: zuzüglich 2,00 €/p. P.):

*MODEHAUS IFF Gerolzhofen

*Gemeindebibliothek Grafenrheinfeld

*Tourist-Information 360° in Schweinfurt

*MAIN POST: Kitzingen, Schweinfurt, Würzburg

*Der Brunnenhof, Handthal 6, 97516 Oberschwarzach

www.eventim.de (plus Gebühren)

Einlass: 18 Uhr ins Foyer, Saalöffnung gegen 19:20 Uhr

Ab 18 Uhr durchgehend Verköstigung durch das NdT-Gastro-Team

Beginn: 20 Uhr

Weitere Informationen für Nürnberg, 16. November:

PARKS, Berliner Platz 9, 90409 Nürnberg

Vorverkauf: (Eintritt € 33,00 p. P., Abendkasse: zzgl. 2,00 €/p. P.):

*www.eventim.de (zzgl. Gebühren)

*PARKS Nürnberg

Einlass: 18 Uhr | Beginn: 19 Uhr

Bewirtschaftung durch den örtlichen Hallenbetreiber

Foto Copyright © Mainfränkische Werkstätten

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